Verhaltensauff lligkeiten Bei Geh rlosen Kindern Und Jugendlichen

Bok av Frank Alibegovic
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Heil- und Sonderpädagogik, Note: 1,0, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Sonderpädagogik), 195 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Trotz der hohen Anspruchssetzung erfüllt die Diplomarbeit die gesetzten Ziele stets zur vollsten Zufriedenheit und beleuchtet das gewählte Thema kritisch reflektierend und aus verschiedenen wissenschaftstheoretischen Ansätzen. Nach einer eingehenden Betrachtung der zugrundeliegenden sonderpädagogsichen Disziplinen, der Verhaltensgestörten- und der Hörgeschädigtenpädagogik, analysiert die Arbeit die gewählte Fragestellung aus einer konstruktivistischen und leibphänomenologischen Perspektive heraus und wird damit dem Anspruch einer wissenschaftstheoretisch gut fundierten Untersuchung gerecht. , Abstract: Wissenschaftler und Praktiker der Hörgeschädigtenpädagogik stellen fest, dass gehörlose Kinder und Jugendliche immer häufiger zusätzliche Behinderungen haben - im Besonderen Verhaltensauffälligkeiten. Anscheinend sogar häufiger, als in einer vergleichbaren Gruppe ohne Hörschädigung.Durch die veränderte Klientel entsteht für Lehrer, Erzieher und andere in diesem Bereich Tätige notwendigerweise auch eine veränderte Anforderung an das Arbeiten mit diesen Kindern und Jugendlichen. Für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit mit dieser Klientel ist es notwendig, dass sich der Praktiker sowohl mit der Hörgeschädigten- als auch mit der Verhaltensgestörtenpädagogik beschäftigt und die jeweiligen Ansätze und Vorgehensweisen miteinander abgleicht.Die vorliegende Arbeit möchte sich bei dem "Methodenstreit" über die richtige Förderung von gehörlosen Kindern und Jugendlichen innerhalb der Hörgeschädigtenpädagogik weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen. Weder die Förderung mit Lautsprache noch die mit Gebärdensprache kann für die gesamte Klientel der Hörgeschädigtenpädagogik als "der" richtige Weg bezeichnet und gefordert werden.Vielmehr ist es angebracht, genau diejenige Vorgehensweise zu favorisieren, die für das jeweilige Kind die optimale Ausnutzung seiner Möglichkeiten darstellt. Anders formuliert: Ressourcenorientiertes Denken und Handeln ist angebracht.In Kapitel 2 werden zunächst die elementaren Begriffe Verhaltensauffälligkeit und Gehörlosigkeit differenziert erläutert, bevor in Kapitel 3 die erwähnte Beobachtung zur (steigenden) Häufigkeit von Verhaltensauffälligkeiten bei Gehörlosen auf seine Richtigkeit überprüft wird. Hierzu werden die Ergebnisse einiger empirischer Studien zusammenfassend dargestellt. Außerdem wird gezeigt, ob es bestimmte gehörlosentypische Verhaltensauffälligkeiten gibt. Danach wird in Kapitel 4 analysiert, welche Erklärungen es für die Auffälligkeiten bei gehörlosen Kindern und Jugendlichen gibt. Es werden dabei sowohl Risikofaktoren in der Person des Kindes, Ursachen, die sich eher den Eltern zuordnen lassen, als auch Bedingungen, auf Seiten der Fachleuten berücksichtigt. In Kapitel 5 werden in einer vergleichbaren Struktur Handlungsmöglichkeiten gezeigt. Ziel dieser Arbeit ist sowohl eine theoretische Einführung in den Themenkomplex Verhaltensauffälligkeiten bei Gehörlosen, Angaben zu ihrer Häufigkeit und den Hintergründen zu präsentieren, als auch praktische Hinweise zu den Handlungsmöglichkeiten zu geben.