Die Revolutionaren Bewegungen Im Iran 1979 Und 2009 : Der Einfluss des Staates auf die Entfaltung des revolutionären Prozesses

Bok av Seelinger Philipp
Im Juni 2009 dominierten Nachrichten von Massendemonstrationen in den Straen Teherans die Schlagzeilen und schockierende Aufnahmen von willkrlicher Gewalt gegen friedliche Demonstranten die Fernsehkanle. Die unmittelbar nach der iranischen Prsidentschafts- wahl gegen die Wiederwahl des Amtsinhabers Ahmadinedschad ausbrechenden Proteste erinnerten die berraschte internationale ffentlichkeit an die iranische Revolution, die 1979 die Herrschaft von Reza Schah Pahlavi beendete und die Islamische Republik erschuf. In der Tat waren die Parallelen betrchtlich. Wie 30 Jahre zuvor erreichten die Demonstrationen immense Dimensionen. Erneut offenbarten die Proteste, die sich einzig gegen den Staat richteten und von allen sozialen Schichten getragen wurden, eine gewaltige Kluft zwischen der herrschenden Elite und dem Volk. Obwohl die Massen zunchst jeweils weitgehend friedlich demonstrierten, kam es zu blutigen Zusammen- sten mit dem Sicherheitsapparat. Warum gelang es der Grnen Bewegung" nicht, 30 Jahre nach der iranischen Revolution erneut einen tiefgreifenden Wandel des Staates zu bewirken? Was war der entscheidende Unterschied, der dazu fhrte, dass die Proteste der Grnen Bewegung" niedergeschlagen werden konnten, whrend die von Ayatollah Khomeini gefhrte Opposition den Schah strzen und die Islamische Republik ausrufen konnte?