Politischer Wettbewerb Und Rechtsstaatlichkeit in Lateinamerika : Kein Rechtsstaat ohne programmatischen Parteienwettbewerb

Diese Arbeit behandelt den Wettbewerb zwischen politischen Parteien und den Auswirkungen dieses Wettstreits auf den Rechtsstaat in den Lndern Lateinamerikas. Es wird die These aufgestellt, dass ein hherer politischer Wettbewerb zu einem besseren Rechtsstaat fhrt. Der kausale Mechanismus dahinter lautet, dass Parteien eine unabhngige Justiz frdern, weil sie aufgrund der aus einem effektiven politischen Wettstreit resultierenden Unsicherheit ber den Wahlausgang nicht wissen, ob sie die Regierungsgewalt erobern knnen oder sich in der Oppositionsrolle wiederfinden. Oppositionsparteien brauchen eine unabhngige Justiz, um vor Diskriminierungen durch die Regierung geschtzt zu sein. Die Theorie von Stefano Bartolini unterscheidet vier Dimensionen des politischen Wettbewerbs: Contestability, Availability, Decidability und Vulnerability. Der in dieser Arbeit erstellte Index fr politischen Wettbewerb beruht auf diesen vier Dimensionen. Die statistische Analyse zeigt auf, dass der politische Wettbewerb eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung fr einen guten Rechtsstaat darzustellen scheint.