Gewinnbeteiligung

Bok av Markus F Enzner
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich VWL - Arbeitsmarktökonomik, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Volkswirtschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Theorie der Unternehmung, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl in Deutschland (v. Thünen 1850), als auch in den USA (Gilman 1891) existiert derGedanke Mitarbeiter am Erfolg eines Unternehmens zu beteiligen, seit weit über 100Jahren.Der deutsche Agrarwissenschaftler und Nationalökonom Johann Heinrich von Thünen warder Meinung, dass die Arbeiter auf seinem Gut in Mecklenburg-Schwerin nicht nur denMindestlohn für ihre Arbeitskraft, sondern auch einen weiteren Anteil aus demproduzierten Gut erhalten sollten. Dieses erste Gewinnbeteiligungsmodell beinhaltete, dassjeder Gutsarbeiter ein halbes Prozent der jährlichen Überschüsse die einen festgelegtenSchwellenwert überschritten, erhielt. Der Erfolg gab von Thünen recht: Sein Gut war inder Lage Überschüsse zu erwirtschaften und die jährlichen Gewinnanteile verbesserten diesoziale Lage der Angestellten deutlich. (Strotmann 2002, diverse Onlinequellen s. Anhang)Der Grundgedanke, dass ein zufriedener Arbeiter in der Lage ist, mehr zu leisten spieltauch heute noch eine große Rolle, was sich sowohl am großen (internationalen)Forschungsinteresse, als auch an der Verbreitung von Gewinnbeteiligungsvereinbarungenin den Unternehmen begründen lässt.Aus Sicht der Unternehmung sind die positiven Aspekte der Gewinnbeteiligung ("profitsharing", PS) ein höheres Anstrengungsniveau und eine dadurch induzierte, höhereProduktivität der Mitarbeiter, eine höhere Identifikation der Belegschaft mit demUnternehmen, Kostenreduktionen aufgrund geringerer Fluktuation und verringerterFehlzeiten der Mitarbeiter. Des Weiteren versprechen sich Unternehmen sowohlRekrutierung, als auch längerfristige Bindung qualifizierter Arbeitnehmer an dasUnternehmen, sowie flexiblere Arbeitskosten da sich die Entlohnung der Mitarbeiterstärker an die wirtschaftliche Lage des Unternehmens knüpfen lässt.(Carstensen/Gerlach/Hübler, 1995)Die positiven Effekte für die Arbeitnehmer aus einer Beteiligung am Erfolg einesUnternehmens sind primär in einem höheren, leistungsabhängigen Einkommen zu sehen.Jedoch spielt auch der psychologische Faktor eine Rolle, nach der erbrachten individuellenoder kollektiven Leistung entlohnt zu werden und so "die Früchte seiner Arbeit" direkt undzeitnah zu ernten.