Vom Ius resistendi passivum zum Ius resistendi aktivum tamen limitatum. Die Entwicklung des Widerstandsrechtes bei Johannes Calvin

Bok av Hendrik Munz
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: gut, Ruhr-Universitt Bochum (Evangelisch-theologische Fakultt), Veranstaltung: Hauptseminar "Das Widerstandsrecht in der Reformation", Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, ob man der Obrigkeit uneingeschrnkt zu gehorchen hat oder ihr unter bestimmten Bedingungen den Gehorsam verweigern kann oder es gar Situationen gibt, in denen man sich gegen sie aktiv zur Wehr setzen muss, ist schon fr die Reformatoren und ihre Zeitgenossen von elementarer Bedeutung. Jedoch gab es auer dem althergebrachten Recht und einigen philosophischen Lsungsvorschlgen seinerzeit keine Mglichkeit der Orientierung. Daher galt es, Lsungsanstze zu entwickeln, denn ein schlichter Verzicht auf Widerstand wrde die Reformation womglich im Keim ersticken, da Dekrete oder Inhaftierungen konkrete Manahmen zur praktischen Umsetzung reformatorischer Anstze verhindern konnten. Es darf aber auch nicht bersehen werden, welche Bedeutung dem Widerstandsrecht bis in die Gegenwart zukommt. Der Kirchenkampf" ist sicherlich die prominenteste Phase der neueren Geschichte, in der diese Frage zu bedenken war. Darber hinaus ist das Thema nach wie vor aktuell: Handelt es sich bei der Verweigerung des Wehrdienstes aus religisen Motiven nicht letztendlich auch um eine Art des Widerstandes gegen die Obrigkeit? Mssen politische Beschlsse befolgt werden, nur weil die parlamentarische Mehrheit sie fr richtig hlt - oder darf man sich aus Gewissensgrnden weigern, an ihrer Durchfhrung mitzuwirken? Als ich diese Arbeit verfasste, wies mich etwa die Diskussion um den Einmarsch nach Afghanistan und die Beteiligung der Bundeswehr auf die Relevanz dieser Fragen. Wie weit reichen die Pflichten der Untertanen gegenber der Obrigkeit, wie steht es mit den Pflichten gegenber dem Gewissen oder gar gegenber Gott? Bei Johannes Calvin handelt es sich um den prominentesten Vertreter der zweiten Reformatore