Selbsthilfe : Eine Ressource Im Gesundheitswesen?

Bok av Reinhold Ballmann
Essay aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Gesundheitswissenschaften, Note: 2,0, Universitt Bielefeld (Fakultt fr Gesundheitswissenschaften), 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Mehrzahl aller Gesundheitsstrungen wird im primren Hilfesystem im Rahmen privaten Hilfehandelns (zum Beispiel Familie und Nachbarschaft) und ohne Inanspruchnahme professioneller Hilfe (sekundres Hilfesystem) gelst.3 Die Familie und das enge soziale Netzwerk sind idealiter ein soziales Gefge, in dem in ho-hem Mae emotionale Untersttzung erlebt und Gefhle des Eingebundenseins und Geliebt-werdens vermittelt werden. Emotionale Untersttzung wirkt nicht nur als Puffer bei Belastun-gen und in Krisensituationen, sondern bt zugleich einen direkten Einfluss auf das Wohlbe-finden aus.4 Sowohl die demographische Entwicklung als auch die stetigen Zunahme von Single- Haus-halten zeigt, dass ein erheblicher Anteil der Bevlkerung auf das primre System der Familie nicht unmittelbar oder gar nicht mehr zurckgreifen kann. Diese Aufgaben, die bislang berwiegend im primren Hilfesystem erbracht werden, fallen immer fter der Selbsthilfe zu, die durch unmittelbare, persnliche Hilfe gekennzeichnet ist. Sie ist fr die Krankheitsbewltigung (erfolgreiches Coping), der Einhaltung von Therapien (Com-pliance), aber auch zum Schutz gegen Erkrankungen (salutogenetische Funktion) von groer Be-deutung. Seit Ende der 70er Jahre hat sich eine Form der Selbsthilfe entwickelt, deren Cha-rakteristikum kleine, informelle Gruppen von ca. fnf bis zehn Personen sind: Selbsthilfe-gruppen. Sie erweitern das Selbsthilfe-Spektrum und reagieren auf aktuelle gesellschaftliche Defizite und Entwicklungen. [...]