Minderheiten in Europa Und Europ ischen L ndern

Bok av Christine So-Young Um
Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Grundkurs Politik (Policy-Recherche, Policy-Analyse, Minderheitenkonvention), 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten ist nicht daserste Dokument zu Fragen des Schutzes nationaler Minderheiten, wohl aberdas umfassendste. Ihre zentrale Bedeutung liegt darin, dass der Schutz derRechte nationaler Minderheiten Teil völkerrechtlicher Wahrung derMenschenrechte und Grundfreiheiten ist. Sie ist der erste internationalevölkerrechtlich verbindliche multilaterale Vertrag, da sich unterzeichnendenStaaten verpflichten, ihr nationales Recht mit den Zielvorgaben derRahmenkonvention übereinstimmend zu strukturieren. Der vorliegende Textauszug aus Will Kymlickas "Multikulturalismus undDemokratie. Über Minderheiten in Staaten und Nationen"1 stellt den Versuchdar, eine genaue Begrifflichkeit zu finden, ohne die weder Minderheiten inEinwanderungsgesellschaften oder Nationalstaaten charakterisiert noch ihrGrad an Integration beurteilt werden kann. Die Schwierigkeit beiKonfliktfragen um ethnokulturelle Gruppen in liberalen Demokratien bestehtvor allem darin, dass es weder präzise definierte Begriffe noch anwendbareTheorien für Lösungsansätze gibt. Mit dem Augenmerk auf dieProblemstellung, ob Liberalismus und Nationalismus miteinander einhergehenkönnen und basierend auf einer Situationsbeschreibung des Konflikts um diemögliche Abspaltung Quebecs von Kanada diskutiert Kymlickaunterschiedliche Arten des Nationalismus. Die Art von Nationalismus, die inliberalen Demokratien entsteht, ist eine andere als die allgemeine, meistnegative Vorstellung vom Begriff des Nationalismus. Um den Begriff desNationalismus in liberalen Systemen richtig zu begreifen, müsse mananerkennen, dass individuelle Autonomie nur durch nationale Identität aufrechterhalten werden kann. Er vertritt den Standpunkt, dass Liberalisierung zu einer Stärkung des Nationalitätsbewusstseins führt und wirbt dafür, dass dienationale Identität von Minderheiten nicht als Gefahr gesellschaftlicherDesintegration, sondern eher als Möglichkeit für den Liberalismus anerkanntwerden soll.