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'Schemas.' Fruhkindliche Verhaltensmuster ALS Ausgangspunkt Sozialpadagogischen Handelns
Bok av Katrin Edelmann
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,3, Hochschule Esslingen, 40 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bildung ist neben einer adäquaten Befriedigung der Grundbedürfnisse, eine wichtige Voraussetzung für nachhaltige menschliche Entwicklung. Durch neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Hirnforschung, jedoch auch im Zuge der Veröffentlichung der ersten PISA-Studie 2001, wurde vor allem der Elementarpädagogik immer mehr didaktische Aufmerksamkeit zuteil. Kindertagesstätten sollen sich als Bildungseinrichtung verstehen, welche die Kinder in ihren individuellen Entwicklungsprozessen aktiv unterstützt. Gemeint sind hier alle Kinder, denn jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung und darf laut Artikel 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland nicht aufgrund seiner Herkunft benachteiligt werden. Dessen ungeachtet, konstatieren verschiedene Untersuchungen, darunter die OECD-Bildungsstudie, eine bildungs-spezifische Benachteiligung von Gruppen mit geringem sozioökonomischem Status. Auf der Internetpräsenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung heißt es dazu: "In keinem anderen Industriestaat entscheidet die soziale Herkunft so sehr über den Schulerfolg und die Bildungschancen wie in Deutschland" (Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2008). Kindertageseinrichtungen, welche nach dem englischen Early-Excellence-Ansatz arbeiten, setzen genau hier an. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern aus bildungsfernen Familien dieselben Entwicklungschancen zu ermöglichen, wie Gleichaltrigen mit stabiler sozioökonomischer Herkunft. Kindliche Bildungsprozesse sollen unter Beteiligung der Eltern begleitet, dokumentiert und durch ein reichhaltiges pädagogisches Angebot unterstützt werden. Das erste so genannte "Centre of Excellence", das Pen Green Centre in Corby, U.K., nutzt hier die Schema-Theorie als Grundlage der pädagogischen Arbeit. Auch das 2001 in Berlin gegründete erste Early Excellence Centre Deutschlands, das Kinder- und Familienzentrum Schillerstraße, hat diesen Ansatz weitgehend übernommen. Die Theorie basiert auf Piagets Arbeit zur kognitiven Entwicklung und geht davon aus, dass Kinder durch die Anwendung und Weiterentwicklung von Verhaltensmustern, den so genannten Schemas, ihre kognitive Entwicklung positiv beeinflussen. Unter anderem dient das Schemata-Modell als Beobachtungsverfahren, aber auch als Möglichkeit, für pädagogische Fachkräfte mit den Eltern über die spezifischen Lernprozesse ihrer Kinder ins Gespräch zu kommen (vgl. Wilke in Hebenstreit-Müller et al. 2004, 46-54).