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Die Genreanderung Der 'Parabel' Vom Verlorenen Sohn Zur 'Legende' Vom Verlorenen Sohn in Rilkes 'Aufzeichnungen Des Malte Laurids Brigge'
Bok av Doreen Oelmann
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universitt Leipzig (Institut fr Germanistik), Veranstaltung: Rilke Seminar, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Man wird mich schwer davon berzeugen, da die Geschichte des verlorenen Sohnes nicht die
Legende dessen ist, der nicht geliebt werden wollte."1
So beginnt die letzte Aufzeichnung von Rilkes Roman: Die Aufzeichnungen des Malte
Laurids Brigge. Aufgrund der Einleitung, dass es sich um die Geschichte des
verlorenen Sohnes"2 handelt, entsteht der Bezug zur christlichen Parabel vom
Verlorenen Sohn in Lk 15. Bei genauerer Betrachtung fllt jedoch auf, dass der Erzhler
nicht von einer Parabel, sondern von einer Legende spricht. Diese Genrenderung
knnte ein Ausdruck Rilkes dafr sein, dass er den ursprnglichen Stoff zwar
verwendet, jedoch umgedeutet hat.
In der Literatur 3 erfhrt diese Genrenderung Rilkes unterschiedliche Aufmerksamkeit.
So kennzeichnet Kthe Hamburger4 das Gleichnis vom Verlorenen Sohn im christlichen
Verstndnis, Borchert5 spricht lediglich von einer Anpassung der Parabel and die
Situation Maltes und Buddeberg6 bernimmt das Genre Gleichnis" ohne es zu
thematisieren. Lediglich Naumann7 geht auf die Bedeutung dieser nderung ein. Jedoch
nennt er kaum Grnde fr diese.
Ziel dieser Arbeit soll es sein herauszuarbeiten, warum Rilke das ursprngliche Genre
Parabel zu einer Legende verndert hat. Aus diesem Grund soll zunchst ein Einblick in
die Stoffgeschichte des Textes vom Verlorenen Sohn erfolgen. Danach soll anhand der
Genremerkmale von Parabel und Legende ein Vergleich mit der 71. Aufzeichnung
erfolgen, um Grnde fr die Genrenderung angeben zu knnen.
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