Die (Un-)Gewollte Vereinheitlichung Der Italischen Halbinsel : Das Jahr 91 v. Chr. und seine Folgen für die Bundesgenossen

Bok av Stefan Klemme
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frhgeschichte, Antike, Note: 1,0, Ruhr-Universitt Bochum (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Politische Debatte und soziale Konflikte im sptrepublikanischen Rom, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Betrachtet man eine Karte der Apenninenhalbinsel whrend des 6. Jahrhunderts v. Chr., so ist eine Vielzahl von unterschiedlichen politischen Einheiten zu erkennen, unter denen der Stadtstaat Rom nur eine der kleineren ist. Lsst man nun die Jahre im Zeitraffer bis in die 80er des dritten vorchristlichen Jahrhunderts vergehen, so gibt es jetzt nur noch eine dominierende politische Einheit: Rom. Wechselt man aber die Art der Karte von politisch" zu kulturell" bei Beibehaltung der Zeit, so wird man wieder eines Flickenteppichs gewahr. Erst zum ausgehenden ersten Jahrhundert v. Chr., also der augusteischen Zeit des Prinzipates, haben sich auch die kulturellen Elemente der italischen Halbinsel vereinheitlicht. Doch wie genau verlief dieser Transformationsprozess? Der klassischen Forschungsmeinung nach, kam es in der Folge der beiden punischen Kriege - die groen und erfolgreichen Proben fr die Stabilitt des rmischen Bndnissystems - zu einer zunehmenden Romanisierung der Italiker. Neben diesem Phnomen soll sich auch der Wunsch nach Gleichberechtigung mit den Rmern herausgebildet haben, der sich im Streben nach dem rmischen Brgerrecht manifestierte. Das Ende dieser Gleichstellung fast aller Bewohner der Apenninenhalbinsel fiel gleichsam mit dem Ende des sog. Bundesgenossenkrieges (91~87 v. Chr.) und der Einbrgerung der ehemaligen Verbndeten. Ein neuerer Forschungsansatz hingegen sucht den Prozess der politischkulturellen Angleichung als Annihilation der italischen Elemente zu sehen, dessen Beginn mit der rmischen Expansion in Italien anzusehen ist. Der Bundesgenossenkrieg wre so nur eine Episode dieser langwierigen Entwicklung. Dem zum Trotz