Neue Konzepte in Der Anthropologie Des Korpers Und Der Medizinischen Ethnologie : Die Produktion von Personen bei den Wari und das Verschmelzen von Körper und Wissen bei den Cashinahua

Bok av Nathalie Solis Perez
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,3, Universitt Leipzig, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im traditionellen theoretischen Diskurs der Ethnologie wurde der Krper in der Vergangenheit vor allem als Basis gesehen, auf dem sich Kultur einschreibt und manifestiert, der Krper wurde als Objekt von Kultur und medizinischen Praktiken sowie als Opfer von Krankheit verstanden. Alle diese Vorstellungen implizieren die Idee vom Krper als eine passive und materielle Entitt. Seit den 1970er Jahren lsst sich jedoch ein Wandel verzeichnen, der das Forschungsfeld Krper durch viele verschiedene Anstze und Theorien zu einer ganz neu zu betrachtenden komplexen Einheit erklrt. In diesem Zusammenhang wichtig zu erwhnen ist besonders das von Thomas Csordas eingefhrte methodologische Paradigma des Embodiment, dessen Hauptanliegen es ist (...) die konzeptuellen Dualitten von Geist und Krper sowie von Subjekt und Objekt aufzuheben, d.h. als nicht getrennt zu betrachten." (Platz 2006: 10) Dieses Paradigma geht zurck auf die theoretischen berlegungen des Philosophen Merleau- Ponty (1974) und des Ethnologen und Soziologen Bourdieu (1979, 1993). Es leitet eine neue Auseinandersetzung mit dem Thema Krper, Seele und Person ein, da es unser westliches Denken, traditionell beruhend auf dem cartesianischen Krper- Geist- Dualismus, hinterfragt und somit auch eine neue Perspektive in der ethnologischen Auseinandersetzung mit indigenen Konzepten aufzeigt. In diesem Kontext sei auch verwiesen auf die Leib- Seele, bzw. Krper- Seele Problematik, die von Margaret Lock treffend als (...) difficulty of people both having and being bodies" beschrieben wird. Ziel dieser Arbeit ist es anhand der Artikel von Conklin/ Morgan und McCallum aufzuzeigen, wie Konzepte von Person, Krperbilder und soziale Prozesse miteinander in Beziehung stehen.