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Das Sonne-und-Mond-Gleichnis : UEber das Verhaltnis zwischen Papst und Kaiser im Mittelalter
Bok av Joseph Badde
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 2+, Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen (Historikum), Veranstaltung: Das Verhltnis von Sacerdotium und Regnum, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Auswahl der Referatsthemen, ber das Verhltnis von regnum und sacerdotium im Mittelalter, fiel mir das Sonne-Mondgleichnis auf, weil ich damit ein jdisches Mrchen in Zusammenhang brachte, dass ich aus meinen Kindheitstagen kannte und in positiver Erinnerung behalten hatte. Dieses Mrchen handelt davon, dass am Anfang der Schpfung Sonne und Mond gleich gro gewesen wren und friedlich nebeneinander koexistiert htten. Doch eines Tages sei dem Mond der Gedanke gekommen, grer sein zu wollen als die Sonne und so ging der Mond zu Gott um ihm seine Gedanken zu erlutern. Gott hrte geduldig zu und sagte, er werde etwas ndern und wandelte das sonnenhafte Aussehen des Mondes in das mondhafte Aussehen, das wir heute noch kennen. Da war der Mond sehr erzrnt und eilte zu Gott, um sich zu beschweren: Du hast mir versprochen mich grer zu machen als die Sonne. Nun hast Du mich kleiner und klter gemacht und auch das Licht erhalte ich nun von der Sonne!' Doch Gott antwortete: Beruhige dich, du bist viel grer geworden als du denkst, denn nach dir werden sich die Weltmeere richten und die Menschheit wird ihren Kalender nach dir planen.' Da war der Mond zufrieden.1
Dieses Mrchen beschrieb das jdisch-theologische Wissen, dass augenscheinliche Gre tuschen kann. Doch dieses Wissen, dass der Mond eine innere Gre hat, die die uerliche Gre der Sonne berragt, ging in der Kirche des Mittelalters und im besonderen in der Frage des Machtverhltnisses zwischen Papst und Kaiser bald verloren, und dies obwohl frh kirchliches Quellen die Kirche noch mit dem Mond vergleichen, die ihren Glanz von Gott empfngt.2 Sptestens seitdem die Kirche einen politischen Machtfaktor darstellte, war dieser Vergleich nicht me