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Ekelhaftes Erlebnis - Der Episodenroman Les Cent Vingt Journees de Sodome Des Marquis de Sade Im Vergleich Mit Der Erzahlsammlung Der Erste Subbotnik Von Vladimir Sorokin
Bok av Katharina Friesen
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universitt Tbingen (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Poetik der Affekte, 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschftigt sich mit dem Gefhl des Ekels,
seiner Darstellung und seinen mglichen Funktionen, in
der Literatur. Die Werke zweier Autoren, die extensiv
von der Darstellung des Ekelhaften Gebrauch machen,
sollen die Grundlage dieser Untersuchung bilden. Bei
den beiden Autoren handelt es sich um den
franzsischen Schriftsteller und Dokumentator infamer Lste Marquis de Sade und den russischen Skandalautor der postsowjetischen Epoche Vladimir Sorokin.
Ein Vergleich dieser beiden Autoren scheint in vielerlei Hinsicht ergiebig. Nicht zuletzt auch, weil die Epochen, die diese beiden Schriftsteller geprgt haben, einige, wenn auch nicht auf den ersten Blick offensichtliche, Parallelen aufweisen, was dazu fhrt, dass sich auch in den Texten der beiden Autoren hnliche Strukturen und Verfahren, unter anderem in der Funktionsweise des Ekelhaften, finden lassen.
Der Marquis de Sade wurde geprgt von der Philosophie
der Aufklrung und der sthetik der klassizistischen
Kunst, die beide ganz deutliche Spuren in seinen Texten
hinterlassen haben, whrend Vladimir Sorokin ein Kind
des sozialistischen Russland ist und mit dem Stil und
den Ideen des sozialistischen Realismus gro wurde.
Eine der grten Gemeinsamkeiten zwischen dem Zeitalter
der Aufklrung und dem des Sozialismus ist die Idee des
Vorrangs der Interessen der Gesellschaft vor denen des
Individuums, was auch ganz deutlich in den sthetiken
dieser beiden Epochen zum Ausdruck kommt. Sowohl der
Marquis de Sade als auch Sorokin brechen in ihren
Texten das in ihrer Epoche gltige Diktat der
abstrakten Gesellschaft ber das Individuum auf,
wodurch ihre Werke in einem groen Ausma provokativ wirken. Eine