Die Darstellung der Unruhen in Lhasa vom 14.03.2008 in den chinesischen Medien : Am Beispiel der Tageszeitungen Renmin Ribao, Nanfang Dushi Bao und Wen Wei Po

Bok av Christian Oberlander
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Chinesisch / China, Note: 1,3, Bayerische Julius-Maximilians-Universitt Wrzburg (Institut frKulturwissenschaften - Ost- und Sdasiens - Sinologie), 60 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man im Westen die beiden Wrter China" und Medien" erwhnt, ist es oft nicht weit, dass in der gleichen Diskussion die Wrter Propaganda" und Zensur" fallen. (...) Besonders im Mrz 2008 nach den Unruhen in Tibet erhielt diese Art der pauschalisierenden Diskussion ber die chinesischen Medien wieder neues Brennholz. (...) Dabei werden vor allem zwei Aspekte immer wieder gerne bersehen. Zum einen, dass die Medien generell nie vllig frei von Beeinflussung (...) waren und sind. (...) Heute, da der negativ konnotierte Begriff der Propaganda neuen Begriffen wie information warfare", ffentlichkeitsarbeit" oder einfach Werbung" gewichen ist, muss auch die Meinungsfreiheit relativiert werden. Selbst in China sei die Einschrnkung der freien Meinungsuerung mit der UNO-Konzeption der Meinungsfreiheit (Universale Erklrung der Menschenrechte, Art. 19 Ziff. 2 in Verb. mit Art. 29 Ziff. 2)" konform, wie der Jurist und Sinologe Harro von Senger anmerkt. So wundert es nicht, dass dieser sich auch in der Tibet-Diskussion fragt: Kann es da erstaunen, wenn sich Chinesen ber unsere doppelte Moral beklagen und uns vorwerfen, wir machten auch nichts anderes als Interessenpolitik?" Zum anderen bleibt oft unbeachtet, dass den chinesischen Medien auch nicht smtliche Freiheit in der Meinungsuerung abgesprochen werden kann. Sie haben seit der Liberalisierung der Wirtschaftspolitik ab 1979 einen enormen Wandel vollzogen. (...) Informationen zu unpolitischen Themenbereichen stehen im Vordergrund und genieen darin ein gewisses Ma an Freiheit. (...) Dennoch beschrnkt sich diese Freiheit auf nichtpolitische Themen (...). Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, aufzuzeigen, inwieweit