Die Medialisierung der Geschichte

Bok av Jessica Zapf
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 2,0, Universitt Bayreuth, Veranstaltung: Hauptseminar: Medialitt und kulturelles Gedchtnis, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichte hat heutzutage Hochkonjunktur. Die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands wird stark in den Medien thematisiert. Im Jahr 1995 wurden im Fernsehen 450 Sendungen zum Thema Nationalsozialismus, Serien wie Hitlers Helfer" erfreuen sich groer Beliebtheit. Dokumentationen oder Spielfilme greifen das Thema immer wieder auf und auch in Bchern wird es immer wieder verarbeitet. Die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands rckt immer mehr in die Ferne und doch ist sie in den Medien prsent wie eh und je. Anton Kaes beschreibt es folgendermaen: Je weiter sich die Vergangenheit zeitlich entfernt, desto nher rckt sie. Bilder, unauslschlich fixiert auf Zelluloid, in Archiven gespeichert und tausendfach reproduziert, lassen sie die Vergangenheit nicht vergehen; sie haben den Platz eingenommen, den frher Erfahrung, Erinnerung und Vergessen innehatten. [...] Das Gedchtnis wird in dem Mae ffentlich und kollektiv, in dem individuelles Erinnern von diesen Bildern berdeckt und beherrscht wird." Das individuelle Gedchtnis wird berlagert von einem kollektiven Gedchtnis, in dem die Vergangenheit stets prsent ist. Die Produzenten dieser Erinnerungen sind Geschichtsschreiber, aber auch Medienmacher und Politiker. Das Erinnern ist also kein eigenstndiger Vorgang mehr, sondern wird von vielen Instanzen beeinflusst und gesteuert. Medien und Politiker wollen das kollektive Gedchtnis steuern und leiten und instrumentalisieren die Geschichte zu diesem Zwecke.