Maurice Godeliers Versuch einer universalen Theorie der Wirtschaftsformen

Bok av Ulrich Ackermann
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg (Institut fr Volkskunde ), Veranstaltung: Proseminar (Wintersemester 2004/2005): Kulturtheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: In meinen Augen hat sich die alte Zweiteilung oder gar Opposition zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften berlebt und muss den Wissenschaften vom Menschen und der Gesellschaft Platz machen. " So wird der franzsische Anthropologe Maurice Godelier in einem Interview mit der Europischen Komission Forschung zitiert. Die Wurzeln dieser Vorstellung einer umfassenden, allgemeinen Humanwissenschaft lassen sich auf Godeliers in den 70er Jahren anvisierten universalen Theorie der Produktionsverhltnisse zurckfhren, einer Theorie, in der der direkte Schler von Claude Lev- Strauss und indirekte Schler von Karl Marx eine Synthese von Strukturalismus und Marxismus anstrebte. Dieser universaltheoretische Syntheseversuch wurde auch von Pierre Bourdieu in seinem 1972 verffentlichten Buch Theorie der Praxis unternommen, in dem er eine allgemeine Wissenschaft der konomie der praktischen Handlungen" anstrebte. Karl Polanyi verweist in seinem 1944 verffentlichten Werk Great Transformation darauf, dass das was allgemeingltig fr das Zeitalter der Industrialisierung von 1750 - 1850 als konomisches Handeln gilt, in soziokulturelle Kontexte eingebettet war. Von Bourdieu grenzt sich Godeliers Werk dadurch ab, dass er seine konomische Anthropologie im Rahmen des klassischen marxschen Basis-berbau- Modells entwickelt, dieses allerdings grundlegend verndert. Von Polanyi, dessen Theorien eher recht unsystematische Generalisierungen aus empirischen Befunden" darstellen, unterscheidet ihn die strenge theoretische Vorgehensweise. In seinem Werk konomische Anthropologie. Untersuchung zum Begriff der sozialen Struktur primitiver Gesellschaften nennt Godelier zwei fr die Erforschung verschiedener Produktionsweisen und des Gterverke