Zum Sterben im Pflegeheim : Expose fur eine empirische Erhebung zur Implementierung von Palliative Care in ein Berliner Altenpflegeheim

Bok av Franziska Misch
Forschungsarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pflegewissenschaften, Note: 1,0, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Veranstaltung: Pflege, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Situation in den Pflegeheimen hat sich infolge verschiedener Vernderungen in der Gesellschaft drastisch gewandelt. Die Menschen werden immer lter, die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Weiterhin hat die Einfhrung des Pflegeversicherungsgesetzes und die Frderung nach dem Prinzip ambulant vor stationr" ein Leben zu Hause, oft bis ins hohe Lebensalter, ermglicht. In der Folge nderte sich die Situation in den Heimen und stellte diese vor neue Herausforderungen: die Menschen, die heute in ein Pflegeheim ziehen, sind schon zum Zeitpunkt der Aufnahme meist multimorbide und schwer pflegebedrftig. Auerdem ist das Eintrittsalter in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt heute bei durchschnittlich 85 Jahren. Entsprechend verkrzt sich die Verweildauer in den Einrichtungen, z. Zt. etwa 2 Jahre. Pflegeheime sind zu Orten hchster Pflegeintensitt und des Sterbens geworden, in denen etwa 1/3 der Pflegebedrftigen innerhalb der ersten drei Monate nach ihrem Einzug versterben. Dass die Hochbetagten die zentrale Gruppe Menschen mit palliativem Versorgungsbedarf darstellen, thematisieren derzeit nur eine Handvoll von Experten. Auch die Bundesregierung rumt ein, dass Die Palliativmedizin (..) definitionsgem nicht auf die Behandlung von Patienten mit unheilbaren Tumorerkrankungen beschrnkt [ist], (...) [sondern sich ebenso] Patienten mit AIDS, neurologischen, kardialen, respiratorischen oder renalen Erkrankungen im Terminalstadium [widmet]" . Die Hochbetagten und Siechenden in den Pflegeheimen werden nicht explizit erwhnt und ihr besonderer palliativer Versorgungsbedarf nur unzureichend thematisiert. Es ist festzuhalten, dass viele Menschen von einer qualifizierten Palliativversorgung profitieren knnten", doch v. a. die Multimorbiden