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Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit in der Nikomachischen Ethik des Aristoteles
Bok av Dr Thomas Neumann
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1,0, Universitt Augsburg, Veranstaltung: Aristoteles: Nikomachische Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach der Freiheit des menschlichen Willens gehrt sicher zu den grten Problemen der Philosophie berhaupt. Die Beantwortung dieser Frage ist nicht nur zentral fr das Verstndnis des Menschen von sich selbst, sondern auch Grundlage einer jeden Ethik. Auch in der Nikomachischen Ethik des Aristoteles spielt daher das Problem der Freiwilligkeit eine wichtige Rolle. Allerdings muss man hier eine Einschrnkung hinzufgen. Die Freiwilligkeit, von der Aristoteles spricht, lsst sich nmlich nicht ohne weiteres gleichsetzen mit dem modernen Begriff der Willensfreiheit. Nach Ansicht vieler Forscher besa Aristoteles entweder berhaupt keinen Begriff des Willens oder zumindest keinen solchen, wie er in den modernen europischen Sprachen als vom Intellekt isoliertes Phnomen vorkomme.
Der vorliegenden Arbeit soll es jedoch nicht um die Frage nach der Willensfreiheit bei Aristoteles gehen, sondern sie will vielmehr klren, was Aristoteles unter Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit in III 1-7 der Nikomachischen Ethik versteht. Die Kapitel ber Freiwilligkeit stehen im Kontext einer Abhandlung ber die Formen der ethischen Tchtigkeit (II-V). Die Frage nach der Freiwilligkeit ist dabei fr Aristoteles eng mit der Frage moralischer Verantwortung verknpft. Da es "Lob und Tadel nur bei dem gibt, was freiwillig geschieht, whrend das Unfreiwillige Nachsicht und manchmal auch Mitgefhl findet" (54, 1109b 30-1110a 14), ist eine Unterscheidung von Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit erforderlich.
Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Abgrenzung von Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit. Da diese Unterscheidung im Rahmen der aristotelischen Lehre moralischer Verantwortlichkeit von zentraler Wichtigkeit ist, wird ihr auch in der Darstellung grerer Umfang eingerumt. Die Bestimmun