Komische Gegenwelten : Das Volk, die Lachkultur und der Begriff des grotesken Koerpers

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Freie Universitt Berlin, Veranstaltung: Spiele des 15. und 16. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Hausarbeit ist die Untersuchung der Fastnachtspiele des 15. und 16. unter dem Aspekt der zwei Theorien, und zwar einerseits unter dem Aspekt der Lachkultur von Michail Bachtin und anderseits unter dem Aspekt der religisen Theorie von Dietz- Rdiger Moser. Eine einleitende Annherung zu diesem Thema bildet die Darstellung der Theorie des grotesken Krpers und der Lachkultur von M. Bachtin und von Dietz- Rdiger Mosers als Reaktion auf die Theorie von Bachtin. Diese zwei so gegenstzlichen Theorien geben zwei verschiedene Blickwinkel der Betrachtung der mittelalterlichen Fastnachtspiele. Michail Bachtin gibt einen profanen Blick auf die Fastnachtspiele, der tief in der volkstmlichen Kultur verankert ist. Dietz- Rdiger Moser steht mit seiner tief im christlichen Glauben festgelegten Anschauung Bachtins Theorie gegenber. Im Hauptteil dieser Arbeit werden ausgewhlte Fastnachtspiele im Bezug auf diese zwei Theorien untersucht. In dem Fastnachspiel `Das spyl von der Vasnacht und Vaten recht` von Hans Rosenplt (Kapitel 5.1) versuche ich die Zusammenhnge zwischen dem Karneval und dem strengen, christlichen Glauben darzustellen. In `Das Eggerziehen` von Hans Rosenplt (Kapitel 5.2) wird das volkstmlicher Ritual des Blockziehens und damit verbundenes Auslachen der unverheirateten Frauen. Im Fastnachtspiel `Nasentanz` von Hans Sachs (Kapitel 5.3) wird Bachtins groteske Darstellung des Krpers prsentiert und in `Das Klberbrten` von Hans Sachs wird der Schwerpunk auf die Verkehrung der Geschlechterrolle gelegt. Die strengen Grenzen zwischen dem profanem und heiligen in Fastnachtspielen werden im Resmee erlutert.