Zwangssterilisation bei geistiger Behinderung : Notwendigkeit oder Menschenrechtsverletzung

Bok av Nicole Mosch
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Medizin und Gesundheit, Note: 1,0, Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Stendal (Sozial- und Gesundheitswesen), Veranstaltung: Soziale Berufe und Menschenrechte, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob die Sterilisation einwilligungsunfhiger geistig behinderter Menschen generell verboten werden muss. Die Argumentation, aus Achtung vor den Menschenrechten, kann nur ein Verbot ausgesprochen werden, soll diskutiert werden. Ich werde auch die Tatsache betrachten, ob das seit 1992 bestehende Sterilisationsgesetz wirklich eindeutig rechtssicher handhabbar ist, oder ob das Argument berechtigt ist, es wrde einer Ausweitung der Personengruppen den Weg ebnen. Im Rahmen der Arbeit sollen die rechtlichen und lebensnahen Mglichkeiten behinderter Eltern beschrieben werden. Ziel ist es auch, herauszustellen, welche Alternativen es zu einer Sterilisation gibt. In der heutigen Behindertenpdagogik hat sich das Normalisierungsprinzip, d. h. das Streben danach, behinderten Menschen ein mglichst normales Leben zu ermglichen, durchgesetzt. Es geht also vor allem darum, fr geistig behinderte Menschen Bedingungen zu schaffen, die es ermglichen, ein nahezu selbst bestimmtes Leben zu fhren, wozu natrlich das Recht auf Entfaltung der individuellen Sexualitt und das grundstzliche Recht Kinder zu bekommen, gehren. Nach Abschaffung des Gesetz zur Verhtung erbkranken Nachwuchses" (GzVeN) der Nationalsozialisten, 1968, welches die Sterilisation groer Bevlkerungsgruppen ermglichte, gab es bis Anfang der 90'er Jahre keine Gesetzesgrundlage, die die Sterilisation geistig behinderter Menschen eindeutig regelte. In Kenntnis der katastrophalen Auswirkungen des GzVeN wurde die Erstellung einer neuen Gesetzesvorlage von langwierigen Protesten, um Menschenrechte, Anwendbarkeit, rechtssicherer Definierbarkeit und Folgen begleitet.