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Die Implikationen Des Wahlspruchs 'Sapere Aude' Von Euphorie Bis Todlicher Verblendung : Friedrich Schillers Kritik der Vernunft am Beispiel der Liebestheosophie Julius' in den 'Philosophischen Briefe
Bok av Stephan Onken
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 1780 verfasste der Medizinstudent Friedrich Schiller während seiner Stuttgarter Akademiezeit die philosophisch-schwärmerische "Theosophie des Julius". Diese war noch gänzlich unbeeindruckt vom erkenntniskritischen Denken Kants, das erst im Jahr darauf durch die Schrift "Kritik der reinen Vernunft" die kopernikanische Wende in der Erkenntnisphilosophie einleiten sollte. Erst sechs Jahre später unterzieht Schiller seine "Theosophie des Julius" im Rahmen eines fingierten Briefwechsels zwischen dem euphorischen Jüngling Julius und seinem älteren Freund Raphael einer erkenntniskritischen Analyse. Während Kant in seiner 1784 veröffentlichten Abhandlung "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung" im Einklang mit seiner Erkenntnisphilosophie fordert, dass der Mensch sich aus der Gefangenschaft seines unterjochten, fremdbestimmten Verstandes befreien solle , verfolgt Schiller die moralische und erkenntniskritische Intention, in den "Philosophischen Briefen", aber auch bereits in seinem 1784 sowohl veröffentlichten als auch uraufgeführten Drama "Kabale und Liebe" die mit dem freien Denken verbundenen Gefahren aufzudecken. Auf diese Weise sollen Menschen vor den "verborgenen Klippen" bewahrt werden, "an denen die stolze Vernunft schon gescheitert hat" .Nicht nur in den "Philosophischen Briefen" also thematisiert Schiller die erkenntniskritische Problematik des "Sapere aude". Auch in seinem Drama "Kabale und Liebe" entwickelt er ein Bild von den Gefahren einer Geisteshaltung, die die Autonomie und Unbedingtheit des eigenen Geistes über die Bedingtheiten des Lebens anderer hebt und Widersprüche nicht gelten lässt. Der Idealverlauf des die "drei Epochen" Eupho