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Zu Jean-Jacques Rousseaus UEber die Ungleichheit unter den Menschen in der UEbersetzung von Moses Mendelssohn
Bok av Nadja Schuppenhauer
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Professur für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit mit besonderer Berücksichtigung der philosophischen Bezüge der Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Nationale Stereotypen und die Wissenschaften in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Jean-Jacques Rousseau (geboren 1712 in Genf; gestorben 1778 bei Paris) gilt als einer dereinflussreichsten Philosophen und Schriftsteller der europäischen Aufklärung und alsentscheidender Wegbereiter der französischen Revolution.Rousseaus 1755 in Amsterdam veröffentlichte "Abhandlung von dem Ursprunge derUngleichheit unter den Menschen, und worauf sie sich gründe"1 (discours sur l'origine et lesfondements de l'inégalité parmi les hommes) war seine Beantwortung der von der Akademiezu Dijon im Jahr 1753 gestellten Preisfrage nach den Gründen der Ungleichheit unter denMenschen und ob diese im natürlichen Gesetz gegründet sei. Der Diskurs ist eine sehrvielschichtige Arbeit, die verschiedene Themenkomplexe berührt. So wird sein Werk u. a. alserster Beitrag der Aufklärung zur Anthropologie betrachtet2, was nicht zuletzt dengeschichtsphilosophischen Ansatz der Abhandlung bestätigt. Daneben stellt RousseauÜberlegungen zum Ursprung der Sprache an und diskutiert antike und moderneNaturrechtskonzeptionen, "vor allem die politischen Ideen von Hobbes, Pufendorf und Locke,die [...] eingehend geprüft und schließlich verworfen werden"3. Im Zentrum seiner Arbeitsteht jedoch eine massive Gesellschaftskritik4, die seine im ersten und preisgekrönten"Diskurs über die Künste und Wissenschaften" (discours sur les sciences et les arts; 1750)entworfenen Gedanken und Argumente aufnimmt, erweitert und detailliert ausarbeitet.Bereits im Folgejahr seines Erscheinens übersetzte der deutsch-jüdische und in Berlinansässige Philosoph Moses Mendelssohn (geboren 1729 in Dessau; gestorben 1786 in Berlin)- auf die Bitte seines Freundes Gotthold Ephraim Lessing hin - Rousseaus Zweiten Diskurs,der auch in Deutschland eine starke Rezeption erfuhr, ins Deutsche. Die Übersetzung erschien1756 anonym in Berlin und wurde von Mendelssohn um das "Sendschreiben an den HerrnMagister Leßing in Leipzig" nebst einer Nachschrift und um die Übersetzung von Voltairespolemischem Kommentar zu Rousseaus Arbeit erweitert. Mendelssohn setzte sich in seinemSendschreiben und der dazugehörigen Nachschrift kritisch mit den Überlegungen undArgumenten Rousseaus auseinander und legte darin seine eigenen Anschauungen über diemenschliche Gesellschaft und den Menschen überhaupt dar, die teilweise denjenigenRousseaus diametral entgegenstehen.[...]