Der Tugendbegriff in Machiavellis Principe

Bok av Andre Budke
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn im Zusammenhang mit Machiavellis Principe von Tugenden die Rede ist, so vermag dies im ersten Moment befremdlich erscheinen, da Machiavelli doch lange Zeit als der klassische Lehrer aller ruchlosen Machtpolitiker galt, die allein nach dem eigenen Machtkalkl und der Staatsrson handelten und deren Tugendhaftigkeit doch zumindest bezweifelt werden konnte. Nichtsdestotrotz enthlt der Principe eine klare moralische Komponente, die nicht mit dem Vortuschen von erwnschten Tugenden, um die Untertanen zu tuschen, endet. Machiavelli wei sehr wohl um gesellschaftlich erwnschte und unerwnschte Eigenschaften eines Privatmenschen und stellt die Sinnhaftigkeit dieser Eigenschaften in ihrem privaten Zusammenhang auch nicht in Abrede. Allein, er beschftigt sich im Principe mit der Welt der Politik und der Macht. Und hier gelten seiner Ansicht nach andere Spielregeln als im Privatleben. Deshalb knnen Tugenden, die einem Menschen privat auszeichnen, in diesem Machtkontext schdlich sein, weshalb Machiavelli sie als unerwnscht betrachtet. In dieser kurzen Arbeit soll dargestellt werden, was den Tugendbegriff Machiavellis ausmacht und welche Auswirkungen dies auf eine im eigentlichen Sinne machiavellistische" Politik hat. Als Quelle dienen vor allem die Kapitel 15 bis 19 des Principe, in denen Machiavelli sich ausfhrlich mit ntzlichen und schdlichen Eigenschaften eines Herrschers auseinander setzt. Letztendlich soll so ein Katalog von erwnschten Eigenschaften entstehen, die nach Machiavellis Ansicht ein uomo virtuoso besitzen sollte. Gleichzeitig soll dokumentiert werden, dass Machiavelli, wenn er im Principe von virt und Tugenden spricht, eine eigene Definition von Tugend mit einem eigenen Bezugssystem anwendet, welches nicht deckungsgleich mit dem gemeinhin verwendeten moralischen Bezugssystem ist, so dass sich seine beschri