Die Kolonialgebiete Der Niederlander Im Blickfeld Deutscher Interessen Im Zeitalter Des Imperialismus

Bok av Michael Romer-Karrasch
Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 2,8, Westflische Wilhelms-Universitt Mnster, Sprache: Deutsch, Abstract: Cognatio movet invidiam. 1 Erasmus (nach Aristoteles) Ein Groteil der kolonialen Beziehungen der Deutschen zu den Niederlndern kann plausibel mit oben zitierter Redewendung beschrieben werden. Whrend mit ,,Niederlndern" heute gemeinhin die Staatsbrger der Niederlande gemeint sind, bezeichnete der Begriff in Deutschland zur Zeit des Imperialismus gleichzeitig ein deutsch-niederlndisches Verwandtschaftsverhltnis. Auch der aktuelle Brockhaus von 2001 definiert Niederlnder als ein germanisches Volk, das in den Niederlanden lebe und seine eigene Sprache aus dem Altniederdeutschen entwickelt htte. Diese - nicht abzustreitende - Verwandtschaftsbeziehung konnte jenen in Deutschland willkommen sein, die Interesse daran hatten, aus einer ,,natrlichen" Verbundenheit Kapital zu schlagen. Dieses Interesse entstand, weil die Verwandten etwas besaen, was Deutschland nicht hatte oder Deutsche glaubten, nicht in ausreichender Menge zu haben: Kolonien, bzw. Besitzungen auerhalb Europas. Als "niederdeutsche Stammesbrder" wurden auer den europischen niederlndischen Nachbarn2 vor allem auch die Buren in Sdafrika bezeichnet, die im Zuge des Sdafrikanischen Krieges3 groe Sympathien in Europa weckten. Versuche, diese lang zurckliegende Verwandtschaft zu instrumentalisieren, trafen auf ein Selbstverstndnis der Niederlnder, das historisch vom Kampf um Unabhngigkeit und Neutralitt gekennzeichnet war. Schon seit dem Westflischen Frieden 1648 waren die Niederlande eine international anerkannte Republik, und auch die Buren waren stndig um Unabhngigkeit - zunchst sogar von den Niederlndern, spter von den Briten - bemht. Der Stammverwandtschaftsgedanke, der von den Alldeutschen zur politischen Ideologie entwickelt wurde, soll daraufhin untersucht werden, inwiefern er fr