Schweigen Oder Aufkl rung? Tabus Und Tabubr che in Den Neuen Medien Im Deutschunterricht

Bok av Udo Lihs
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Deutsch - Pdagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Universitt Potsdam (Institut fr Germanistik), Veranstaltung: Mediendidaktik Deutsch - Alte und neue Medien im Unterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Tabus bestimmen den Lebensalltag in der Gesellschaft. Sie regulieren soziale Prozesse, manifestieren Normen, Normativitten und universelle Rechte und Gesetze. Sie verhindern individuelle oder kollektive bertretungen von moralischen Geboten und ethischen Bedenken. Sie verhindern in diesem Sinne die Anomie und fhren zu Stabilitt und Sicherheit in einer Gemeinschaft. Es steht fest, dass manifestierte Tabus traditionell von Generation zu Generation weitergetragen werden, interessanterweise auch dann, wenn gar das Sprechen ber das jeweilige Tabu selbst ein Tabu ist, wobei unter dem Stichwort Grenzen setzen" Tabus in weitesten Sinn Themen in der Sozialpdagogik, wie in der Erziehungswissenschaft sind. Fraglich bleibt in den jeweiligen pdagogischen Tabudiskursen, ob man mit Kindern und Jugendlichen ber Tabus, z.B. ber Inzest, Sex mit Tieren oder ber brutale, blutige Gewalt reden sollte, sie ber Tabus und ber die Gefahren von Tabulosigkeiten aufzuklren hat? Insofern man das tut, steht die Frage im Raum, ob die jeweilige Aufklrung nicht schon ein Tabubruch ist, inwiefern man durch jene Aufklrung, die ggf. gar zu einer Belehrung" von oben herab" verkommen kann, Kinder und Jugendliche dazu bewegt, Erfahrungen mit Tabus machen zu wollen, was im Endeffekt kontraproduktiv wre. So ist es z.B. hufig zu beobachten, dass, insofern man Kinder und Jugendliche vor Horrorvideos warnt, diese dann gezielt zu diesen greifen, weil sie den Horror und damit die Tabus selbst erfahren wollen. Von Soziologen, wie z.B. Niklas Luhmann, wird behauptet, Erziehung sei sinnlos, da Kinder sich selbst aufgrund von Erfahrungen in sozialen Systemen lernen: Elementares Lernen vollzieht sich unabsichtlich-beilufig aufgrund vo