Die Rezeption Neros in der Moderne anhand von Lion Feuchtwangers Roman 'Der falsche Nero

Bok av Michael Greuel
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frhgeschichte, Antike, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitt Bonn (Institut fr Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: Nero, Sprache: Deutsch, Abstract: In freudiger Begeisterung ber die Schnheit des Feuerscheins (...) trug er [=Nero] in seinem blichen Theaterkostm eine Gesangsszene ber die Eroberung Trojas vor." So beschreibt der Biograph Sueton eine Situation, die sich whrend des verheerenden Brand Roms im Jahr 64 n.Chr. zugetragen haben soll. Das Bild des singenden Kaisers Nero ber den Dchern des brennenden Roms ist auch in der Moderne noch weit verbreitet. Der Grund dafr drfte insbesondere in der Verfilmung des Romans Quo Vadis" von Henryk Sienkiewiczs liegen,der seit seiner Erstausstrahlung im Jahr 1954 als Klassiker gilt und sich der oben genannten Sichtweise bedient. Dabei basiert die Vorstellung,Nero habe die Stadt nicht nur tatenlos zusehend niederbrennen lassen,sondern auch selbst den Befehl fr den Brand gegeben,auf reinen Vermutungen. Doch nicht nur der Zusammenhang Neros mit dem Brand Roms, sondern auch andere berlieferungen aus seinem Leben,bildeten in der Moderne immer wieder die Grundlage dafr, sich mit seiner Person zu beschftigen. Fr Geschichtswissenschaftler stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, inwieweit diese Auseinandersetzungen mit Nero, den historischen Tatsachen gerecht werden und in welcher Art sie das Bild Neros in der Moderne beeinflussen. Findet bei diesen Darstellungen des rmischen Kaisers unter zur Hilfenahme der vorhandenen berlieferten Quellen eine ausreichende Reflexion statt? Oder wird den Rezipienten ein womglich vollkommen falsches Bild vermittelt? Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit liegt darin, diese Fragen im Hinblick auf ein einzelnes Werk zu beantworten. Als Grundlage dafr dient der Roman Der falsche Nero" von Lion Feuchtwanger. In diesem fiktiven Werk wird das Leben des Princeps nicht publikumswir