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Existentielle und emotionale Grenzbereiche - Selbstmord als Thema der Literatur in Zeiten des Umbruchs
Bok av Daniel Oppermann
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Technische Universitt Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Tod ist einer der existentiellen und emotionalen Grenzbereiche. Der Mensch hat die Mglichkeit diese Grenze aktiv und eigenhndig zu berschreiten - freiwillig in den Tod zu gehen, oder etwa nicht? Oder ist der Selbstmord das Produkt des Teufels, vielleicht gar das eines strafenden Gottes? Wenn man an die Existenz eines freien Willens glaubt, dann ist zu diskutieren ob ein Selbstmord als ein moralisch gut entschiedener Akt vollzogen werden kann. Mit der Entwicklung von Modellen der modernen Psyche, die vielleicht nur
physiologischen Prozessen unterwrfig sind, kommt eine weitere Dimension hinzu. Innerhalb dieser ist der Suizid das Ergebnis eines psychischen und krperlichen Misstandes - was heute wohl allgemein als Volkskrankheit Depression gilt.
In der Literatur wird das Phnomen des Selbstmords seit jeher als kulturelles Motiv berliefert, als Problem diskutiert, als Akt der Freiheit verehrt, als Ende eines selbst- oder fremdbestimmten elenden Daseins markiert. Oder es wird einfach nur dargestellt. Der Selbstmord des Sokrates bei Platon, die angedeutet mgliche Selbstentleibung des Iweins von Hartman von Aue, der schndliche Tod des Judas in der Bibel, auch denke man hier an Dantes Gttliche Komdie, in den Kreisen des Infernos begegnet man dem ein oder anderen Selbstmrder, in der Geschichte der Literatur schreckte man nicht davor zurck Jesus zum
Archetypus des christlichen Selbstmrders zu stilisieren, natrlich Johan Wolfgang von Goethes Roman Die Leiden des Jungen Werthers, das Urteil von Franz Kafka, Hermann Hesses Steppenwolf oder Unterm Rad sind nur einige der prominentesten Beispiele.