Engel in der Weihnachtsgeschichte : Hofstaat Gottes oder Propagandisten des Himmels?

Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universitt Jena (Theologische Fakultt), Veranstaltung: Grundkurs Dogmatik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie kann die Weihnachtsgeschichte medientauglich in unsere heutige Zeit bertragen werden? Diese Frage stellt sich Jungpfarrer Marcus Mockler in seiner Predigt vom 19.Dezember 2007. Wre es denkbar von einer Risikoschwangerschaft durch Volkszhlung" zu sprechen, sollte man die Thematik lieber als Hotelmisere" abtun durch die ein Kind im Stall zur Welt kam oder kann man noch heute die Menschen mit den Worten fesseln, die der Verheiungsengel laut den Evangelien verkndete1? Denn euch ist heute der Heiland geboren" (Lk 2,11) - diese Worte werden all jene kennen, die aus tief empfundenen Glauben oder aus Tradition am Heiligen Abend in den Gottesdienst gehen. Aber was wissen wir denn wirklich ber diese Botschaft und ihre Bedeutung? Was wissen wir ber den Absender dieser Nachricht und ber den Boten selbst? Natrlich wird jedes Schulkind in etwa wissen, dass am Heiligen Abend ein Engel vom Himmel kam, irgendwo auf Hirten traf und eben diesen von einem Kind in einer Krippe berichtete, das den Frieden auf die Erde bringen wird. Doch leider vermag diese Botschaft heute kaum mehr zu beeindrucken.[...] Die Auseinandersetzung mit diesen Aspekten wrde den Rahmen dieses Essays sprengen, weshalb im Augenmerk der folgenden Betrachtungen die Rolle der Engel in der lukanischen Weihnachtsgeschichte stehen soll. Sie sitzen auf Highway-Schildern, Reklametafeln und Wolkenkratzern. Sie beobachten das Treiben der Menschen, leiten und beschtzen sie. Nur sehen kann man sie nicht, diejenigen, die uns tglich umgeben - Engel."2 Gerson Wehrheim zitiert mit diesen Worten den Kinotrailer zum Film Stadt der Engel". Seine Absicht lag darin zu zeigen, dass Engel aus dem religisen Kontext herausgelst sind. Sie haben die Rolle von omniprsenten Wesen eingenommen, die zu kommerzielle