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Ein gehetzter Stratege? : Zur historischen Rolle des preussischen Staatskanzlers Karl August von Hardenberg wahrend der polnisch-sachsischen Krise von 1814/1815
Bok av Jakob Kullik
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Technische Universitt Chemnitz (Professur fr Europische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts), Veranstaltung: Der Wiener Kongress 1814/1815, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach dem Westflischen Frieden von 1648 erreichte wohl nur der Wiener Kongress von 1814/1815 den Status eines epochalen Groereignisses der europischen Kabinettsdiplomatie. Fnf Jahre nachdem Napoleon in der Hauptstadt des Habsburgerreiches seinen Diktatfrieden erlassen und damit sein System der Universalherrschaft neu befestigt hatte, gingen die Siegermchte Europas in Wien daran, eine stabile Friedensordnung auszuarbeiten.
Als die strategische Kardinalsfrage und zugleich wichtigster Problemkomplex der Wiener Kongressverhandlungen kristallisierten sich die sogenannte polnische und die mit ihr eng verbundene schsische Frage heraus. Die Ansprche Russlands zur Schaffung eines von ihm abhngigen Knigreiches Polen" und die preuischen Wnsche auf eine vollstndige Einverleibung Sachsens kollidierten mit den Ordnungs- und Sicherheitsinteressen der brigen Verhandlungsmchte sterreich, England und Frankreich.
Eng verwoben mit den gropolnischen Begehrlichkeiten Russlands entwickelte sich die diplomatische Mission Hardenbergs gegen Ende des Jahres 1814 zu einer offenen Krise zwischen den Verhandlungsmchten, die kurzzeitig sogar auf einen Krieg zusteuerten. Heinrich von Treitschke bezeichnete den Kongress daher als eine Hexenkche politischer Intriganten" und attestierte Hardenberg zugleich eine durchweg negative diplomatische Verhandlungsbilanz.
Der Auffassung des Historikers Karl Griewank beipflichtend, dass Hardenberg stets ein unbeirrbarer Fechter fr das im Augenblick Erreichbare" sei, wird in der folgenden wissenschaftlichen Untersuchung versucht, aufzuzeigen, dass der Terminus des gehetzten Strategen" als angemessen erscheint, um die diplomatische