Selbstmord nach Durkheim

Bok av Feryal Kor
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2,3, Universitt Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Man nennt Selbstmord jeden Todesfall, der direkt oder indirekt auf eine Handlung oder Unterlassung zurckzufhren ist, die vom Opfer selbst begangen wurde, wobei es das Ergebnis seines Verhaltens im voraus kannte." (vgl. Durkheim, 1973:27)Die gesellschaftliche Bewertung des Suizids ist eng verknpft mit der Einstellung zu Leben und Tod im Allgemeinen; sie hat sich im Verlauf der historischen Epochen immer wieder gewandelt. In der griechischen Antike war man dem Suizid gegenber ambivalent eingestellt. Das rmische Reich begegnete dem Suizid, zumindest anfnglich, mit einer gewissen Liberalitt. Im Mittelalter wurde der Suizid so deutlich abgelehnt wie in keiner anderen historischen Epoche, und zwar in erster Linie von den damaligen weltlichen und kirchlichen Machthabern. Diese stark ablehnende Haltung blieb bis in die Neuzeit hinein bestehen und lockerte sich erst im Zuge von Aufklrung und Skularisierung. Innerhalb einer einzelnen Gesellschaft gab es oft unterschiedliche Bewertungen von Suizidhandlungen, je nachdem, wer sie beging. Whrend der Suizid in der Unterschicht mit aller Hrte bestraft wurde, war man bei Angehrigen der oberen Schicht viel toleranter und tendierte sogar dazu, die begangenen Suizide zu idealisieren. Die gesellschaftliche Auseinadersetzung mit dem Suizid hlt bis in die heutige Zeit an (vgl. Bieri, 2004/2005:16). Ich mchte in Hinblick auf diese Arbeit, die verschiedenen Selbstmordtypen nach Durkheim erlutern, sowie die sozialen und gesellschaftlichen Faktoren aufzeigen. Zunchst mchte ich den Begriff "Selbstmord" abgrenzen und den Unterschied zu den Wrtern, wie "Freitod" erlutern.