Vom Warten im Regen, dem Sitzen am funfzehnten Platz und abgelehnten Geschenken : Die Darstellung von Ritualen in Liutprands Relatio de legatione Constantinopolitana

Bok av Stephan Happel
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 2,3, Ruhr-Universitt Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Schenkt man den Worten Liutprands Glauben, so war sein mehrmonatiger Aufenthalt am Hof des byzantinischen Kaisers Nikephoros II. Phokas ein einziges Martyrium. Schlechtes Essen, ungebhrliches Verhalten des byzantinischen Kaisers, kurz um, Umstnde unter denen Liutprands diplomatische Mission kaum gelingen konnte. Den Gastgeber selbst bezeichnet der Cremoneser Bischof als eigenartige Gestalt" und Waldesel". Derartige Anfeindungen ziehen sich durch alle Teile der Relatio de legatione Constantinopolitana, in der Liutprand seine Erlebnisse whrend der Gesandtschaftsreise vom Frhjahr 968 bis Januar 969 verarbeitet. Die Relatio zeichnet sich dabei insbesondere durch teils detaillierte Beschreibungen ritueller Handlungen und Zeremonien aus. Auch in ihnen hat der Bischof von Cremona meist nur schlechtes ber die Byzantiner und ihr Verhalten zu Berichten. Anhand angesuchter Beispiele untersucht die vorliegende Arbeit die Darstellung bestimmter Rituale und ritueller Handlungen in der Relatio. Dabei wird drei Elemente besondere Beachtung gewidmet: Zunchst soll die Bedeutung des ersten Kontakts am Hof des Kaisers, also des Empfangs untersucht werden. Daraufhin gilt es die bergabe der Gesandtengeschenke, zu analysieren. Abschlieend steht die Darstellung des gemeinsamen Mahls im Mittelpunkt der Analyse. In den, der Untersuchung vorangestellten Kapiteln soll einerseits eine kurze Einordnung in den historischen Kontext erfolgen. Anderseits ist eine Einfhrung in die Bedeutung des Rituals im Mittelalter von Nten, um die Dimensionen von Liutprands Darstellungen verstndlich zu machen. Insgesamt stellen sich bei der Analyse der erwhnten Rituale zwei grundstzliche Fragen: Mit welcher Absichten wurden die Rituale so abgehalten, wie sie beschrieben sind und warum schildert Liutprand sie in solcher Breite und