'Sehen und gesehen werden : Das Theaterpublikum im antiken Rom - ein Mikrokosmos der roemischen Gesellschaftsordnung?

Bok av Katharina Tiemeyer
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frhgeschichte, Antike, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universitt Freiburg (Seminar fr Alte Geschichte), Veranstaltung: panem et circenses. Massenunterhaltung und politische Kommunikation in der rmischen Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: Sehen und gesehen werden" - diese Maxime gilt bis heute dort, wo Menschen sich aus Anlass eines kulturellen Ereignisses oder Festes versammeln. Ob die private Dinnerparty, ein Theaterbesuch oder eine Opernpremiere: die Gste oder Zuschauer sind fr einander nicht weniger brisant als das gebotene Spektakel selbst. Denn derartige Veranstaltungen haben neben ihrer kulturellen auch immer eine gesellschaftliche Funktion gehabt. Whrend diese heute in erster Linie darin besteht, materiellen Status zum Ausdruck zu bringen, wurden im antiken Rom bei gesellschaftlichen Anlssen viel strker soziale Strukturen kommuniziert. Denn kennzeichnend fr die rmische Gesellschaft war seit jeher eine differenzierte Gliederung und Rangordnung, die in der ffentlichkeit durch zahlreiche Faktoren zum Ausdruck gebracht wurde. Schon auf dem Forum wurden soziale Unterschiede auf den ersten Blick durch die Kleidung und andere Statussymbole deutlich.1 Darber hinaus zeigte sich eine Rangordnung bei der Sitzplatzverteilung beim Gastmahl2 oder bezglich der Rederechte im Senat.3 Anders als im Senat oder beim Gastmahl versammelten sich zu den zu den rmischen Theaterspielen Menschen aus allen sozialen Milieus der Stadt. Die gesamte Bandbreite der Gesellschaft war hier vertreten, so dass das Theaterpublikum sehr geeignet erscheint, um es auf soziale Strukturen hin zu untersuchen und somit mglicherweise Erkenntnisse ber die rmische Gesellschaftsordnung generell zu erzielen. Zeichneten sich ordnende Strukturen im Publikum ab oder sa man in einer bunten Menge zusammen? Wurden hier soziale Rangunterschiede sichtbar und wie uerten sie sich? Gab es Vernderungen hinsichtlich der Publiku