Die K chenmeisterei

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: 1,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitt Bonn (Institut fr Germanistik, Vergleichende Literatur und Kulturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man sich mit der (Fach-) Literatur im bergang vom Sptmittelalter zur Frhen Neuzeit beschftigt, so kommt man an einer Bewertung des vermeintlichen Epochenmarkers Buchdruck nicht vorbei. Ohne Zweifel ist die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Gutenberg von enormer kulturhistorischer Bedeutung, auch wenn man sie heute nicht mehr als singulres Ereignis, sondernals Teil einer lngeren Entwicklung sieht. Dennoch ist man sich in der Bewertung des Buchdruckes nicht einig und kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen, je nachdem aus welcher Perspektive man dieses Ereignis betrachtet. Dies zeigen schon die Titel der zwei groen Habilitationsschriften der jngsten Vergangenheit zu diesem Thema. Whrend Michael Giesecke die Durchsetzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien" durch den Buchdruck untersucht und damit die Folgen der Erfindung des Buchdruckes betrachtet, geht Uwe Neddermeyer den umgekehrten Weg [v]on der Handschrift zum gedruckten Buch" und nimmt verstrkt die Voraussetzungen fr die Erfindung des Buchdruckes in den Blick. Diese Arbeit nun will den Versuch wagen, die Entwicklung einer ganzen Textgattung, die des Kochbuches, in der Zeit vor und nach der Erfindung des Buchdruckes zu beschreiben und damit eine Fallstudie zu dieser Diskussion zu liefern. Kochbcher sind nicht nur deshalb besonders zu einer solchen Studie geeignet, weil das Korpus der deutschsprachigen Kochbcher des 14.-16. Jahrhunderts recht berschaubar ist, sonder sie bieten auch deshalb ein interessantes Forschungsobjekt, weil sie sich erst im Sptmittelalter aus einer Tradition der mndlichen Wissensvermittlung heraus entwickeln und fr den