Kriegsproduktion Und Zwangsarbeit in Goslar 1939 - 1945

Bok av Friedhart Knolle
Skript aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, , Sprache: Deutsch, Abstract: Am 2. Juni 1945 bersandte das Erzbergwerk Rammelsberg der provisorischen Nachkriegs-Stadtverwaltung Goslar eine Liste der im Ostarbeiterlager" im Bergtal unterhalb des Herzberger Teiches untergebrachten ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus der Ukraine. Displaced Persons", kurz DPs, wurden diese Menschen nun genannt, die das Naziregime von 1939 bis 1945 aus ganz Europa zusammengetrieben hatte, um fr die deutsche Kriegswirtschaft zu arbeiteten. Viele der DPs wuten nicht wohin. Sie waren seit Jahren fern ihrer Heimat, insbesondere diejenigen, die aus dem Osten Europas ins Reich zwangsverschleppt worden waren. Viele hatten Angst zurckzukehren, denn in der Sowjetunion wurden sie, so zynisch es auch war, als Verrter angesehen und oft genug in Stalins GULAG gesteckt. So wurden sie von den Alliierten zusammengefasst und kamen in ehemaligen Zwangsarbeiterlagern unter. Nach der genannten Liste war die lteste Arbeiterin 69 Jahre alt, das jngste Kind gerade ein Jahr. Nach einer amtlichen Statistik des Gauarbeitsamtes Sdhannover-Braunschweig vom Juni 1944 waren im Gau bei einer Anzahl von insgesamt 868.000 Beschftigten knapp 300.000 Auslnder ttig, davon 227.000 Zivilarbeiter" und 70.500 Kriegsgefangene. Sie arbeiteten in groen und kleinen Fabriken, in der Landwirtschaft, bei Handwerkern, bei der Reichsbahn und in stdtischen Betrieben. In Goslar waren es nach Mitteilung an die Gestapo Braunschweig im Juni 1944 2.300 Auslnderinnen und Auslnder. Insgesamt arbeiteten whrend des Krieges etwa 5.000 Menschen aus dem europischen Ausland in der Stadt und ihrer Umgebung. 61 Betriebe bedienten sich in diesem Zeitraum ihrer Arbeitskraft.