Unreliable Narration in Caesars commentarius de bello Gallico

Bok av Jennifer Ellermann
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: 1,0, Westflische Wilhelms-Universitt Mnster (Institut fr klassische Philologie), Veranstaltung: Seminar: Caesar, Bellum Gallicum, Sprache: Deutsch, Abstract: I have called a narrator reliable when he speaks for or acts in accordance with the norms of the work (which is to say, the implied author's norms), unreliable when he does not." Mit dieser Definition konstituierte Wayne C. Booth 1961 den Beginn eines narratologischen Diskurses ber ein Phnomen, dessen Betrachtung heute einen festen Bestandteil der Erzhltheorie einnimmt. Allerdings sei dieser Erzhltypus nach Martinez/Scheffel bereits in der antiken Romanliteratur zu finden [...] - man denke da an Lukians Wahre Geschichten [...] oder an Apulei-us' Goldenen Esel" . Ferner habe sich nach Solbach schon die antike Rhetorik insbesondere in Gestalt von Aristoteles und Cicero mit der Frage der Zuverlssigkeit und Glaubwrdigkeit des Redner-Erzhlers" befasst und Theorien entwickelt, die den Heutigen im Kern sehr hneln wrden . Unter dieser Prmisse er-scheint es interessant zu berprfen, ob die bis heute entwickelten Untersuchungs-methoden zur Analyse von Unreliable Narration auch auf Werke der Antike, in diesem Fall auf Caesars commentarius de bello gallico erkenntnisfrdernd ange-wendet werden knnen. Allerdings muss eingerumt werden, dass sich seit Booth zwar eine Vielzahl von Narratologen mit dem Konzept der unreliable narration sowohl zum Zwecke der Theorieoptimierung als auch in Hinblick auf seine Anwendbarkeit innerhalb interpretatorischer Untersuchungen befasst hat, diese Studien jedoch in ihrer Gesamtheit mehr Fragen aufgeworfen und Probleme aufge-zeigt als beantwortet und gelst haben. So formuliert Ansgar Nnning, dass das Spektrum der erzhltheoretischen Defizite [...] von der weitgehend ungeklrten Frage nach einer befriedigenden Definition des Begriffs unreliable narrator ber das Fehlen eines