Die Dramaturgie des indischen Films : Dargestellt am Beispiel von Kabhi Khushi Kabhie Gham

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Universitt Bremen, Veranstaltung: Dramaturgisches Denken: Analyse, Praxis, kreatives Schreiben, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer nur einmal einen modernen Film des indischen Populrkinos gesehen hat, dem wird eine eigentmliche Erfahrung zuteil. Diese besteht aus mehreren miteinander konkurrierenden Eindrcken: Zunchst stellt man fest, dass man soeben gut drei Stunden im Kino verbracht hat, ohne es recht bemerkt zu haben. Auerdem hat man das Gefhl, einen Film gesehen zu haben, zu dem im ersten Moment nur negativ konnotierte Beschreibungsformeln einfallen wollen: Schmonzette", Tanzfilm, Heimatfilm, Liebesmrchen, Soap Opera" - und sich dabei dennoch kstlich amsiert zu haben. Gegenwrtig ist ein Trend zu beobachten, vermehrt indische Elemente" auch in westlichen Film- und Theaterproduktionen zu verarbeiten. Diese als Bollywood-Chic" bezeichnete Tendenz hat Zge des Orientalismus des 19. Jahrhunderts, oder vereinfacht gesagt: Wenn man das Exotische einer fremden Kultur fr die westlichen Sehgewohnheiten auf Hochglanz poliert, wird es fr eine Gesellschaft, die des eigenen kulturellen Mainstreams berdrssig wird, erst richtig interessant. Was macht diese eigentmliche Faszination eines Bollywood-Films aus? Was reizt an einem Film, in dem die Protagonisten unversehens und ohne Not und direkten Anlass ins Singen und Tanzen geraten", wie es die Schweizer Filmwissenschaftlerin Dr. Alexandra Schneider ausdrckt? Diese Arbeit sprt diesem Phnomen nach und beleuchtet insbesondere die Dramaturgie, den Spannungsbogen, der dieses Konglomerat stilistischer Mittel zusammenschweit zu einem rezeptiven Erlebnis, das den Betrachter ber gut drei Stunden fesselt und auch hinterher einen bleibenden Eindruck hinterlsst. Als Beispiel dient dafr in erster Linie der Film "Kabhi Khushi Kabhie Gham", der 2001 gedreht wurde und als erster Film aus Bollywood in die deutschen Programmkinos kam. Nachdem der