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Zur Geschichte Des Judenspanischen : Wie beeinflusst die Exilerfahrung das jüdische Leben und inwieweit prägen Fremdherrschaften das Judenspanische?
Bok av Sebastian Knoth
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: keine, , Veranstaltung: Das Judenspanische, Sprache: Deutsch, Abstract: Wunderbar und unerforschlich sind die Bahnen, welche dem jdischen
Volke von der Vorsehung selbst vorgezeichnet sind. Auf dem ganzen Erdenrund zerstreut, gibts [sic!] keine Gegend, wohin dieses seit Urzeit her zum Wandern bestimmte Nomadenvolk nicht gedrungen wre."
Mit dieser Einleitung beginnt ein von Dr. M. Kayserling 1859 verfasstes Werk: Sephardim-Romanische Poesie der Juden in Spanien. Wie Kayserling zeigt, ist das jdische Volk seit Jahrtausenden ein durch Vertreibung zum Wandern gezwungenes Volk.
Wann beginnt bzw. endet aber die Vertreibung der Juden und wo lebten sie whren der Diaspora? Die Vertreibung aus Jerusalem und das damit verbundene Exil ereignet sich erstmals 597 v. Chr. nach der Zerstrung Jerusalems durch Nebukadnezar. Nachdem die Juden 538 v. Chr. aus babylonischer Gefangenschaft befreit nach Jerusalem zurckkehren drfen, werden sie 70 n. Chr., diesmal durch die Rmer, erneut vertrieben und leben im Folgenden fast 2000 Jahre lang im Exil, bis 1948 der Staat Israel gegrndet wird.
Was aber bedeutet das im Titel des Werkes verwendete Wort Sephardim? Auf Grund der immer wieder entstandenen Diaspora des jdischen Volkes leben Juden auf der ganzen Welt verteilt. Schon im ersten Jahrhundert sollen jdische Kaufleute in Spanien gelebt haben und die Prsenz der Juden in Spanien hlt, zumindest offiziell, bis 1492 an. Im 15. Jahrhundert werden sie aus Spanien vertrieben und es entsteht eine neue Gruppe jdischer Exilanten: die der Judenspanier, die auch Sephardim genannt werden. Das Wort Sephardim leitet sich von dem biblischen Ortsnamen Sefarad ab und wird dort als Ort der Verbannten Jerusalems bezeichnet.