Leben glaubige Menschen glucklicher als Unglaubige? : Religiositat und ihr Einfluss auf die Lebenseinstellung

Bok av Elisa Kreutzmann
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2,3, Universität Rostock (Institut für Soziologie und Demographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Religion und Glück (nehmen wir einmal das Geld aus) haben die Menschen seit jeher wie keine anderen Themen beschäftigt. Während die Bedeutung der Religion eher ihren Höhepunkt in der Geschichte hat, gab es zum Thema Glück in der Entwicklung der modernen bzw. postmodernen Gesellschaft einen Zuwachs an Relevanz. Die heutige Erlebnisgesellschaft kennzeichnet sich in höchstem Maße durch das Streben nach dem schnellen Glück. Jeder will auf irgendwelche Weise glücklich sein und sucht unentwegt danach. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die Wissenschaft zunehmend damit beschäftigt. Es waren zuerst die Wirtschaftswissenschaften, die sich diesem Thema angenommen haben. Die Gesamtheit der Glücksforschung besteht heute neben den Ökonomen aus Biologen, Soziologen und Psychologen . Auch die schulische Bildung passt sich den gesellschaftlichen Entwicklungen an. Laut einem Artikel der Online-Zeitschrift Focus-Schule gibt es in einem Wirtschaftsgymnasium in Heidelberg seit 2007 erstmals das Schulfach "Glück", in dem Aspekte wie Selbstbild und Idealbild, seelisches und körperliches Wohlbefinden und Sozialkompetenzen behandelt werden. Obwohl Religion und Religiosität in diesen Zeiten eher ein Randthema darstellt, hat sich innerhalb der Glücksforschung eine fest etablierte Disziplin entwickelt, die den religiösen Einfluss auf das Glücksempfinden und die Lebenszufriedenheit untersucht. Während der Philosoph und Religionskritiker Karl Marx mit seinem Zitat: "Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks." einen rein negativen Zusammenhang von Glück und Religion feststellt, geht die Glücksforschung von einer unvoreingenommenen Einstellung aus. Vor allem mittels empirischer Untersuchungen versucht man, über eine Verknüpfung beider Variablen Aussagen machen zu können. Aufgabe dieser Arbeit soll es sein, das Phänomen religiöser Einflüsse auf die Lebenseinstellung unter der Fragestellung "Leben gläubige Menschen glücklicher als "ungläubige"?" aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zu erfassen. Dabei steht der Fokus weniger auf quantitativen Studien, vielmehr bilden Theorien aus der Religionssoziologie die Grundlage der wissenschaftlichen Annäherung. So kennzeichnet sich auch die Gliederung der Arbeit. Sie besteht neben der Einleitung aus drei Hauptkapiteln.