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Die Melusine von Thuring von Ringoltingen (1456) - Magie und Theologie im Fluss der Geschichte : Magie, Theologie und Ökonomie der frühen Neuzeit
Bok av Andrea Nagy
Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universitt Dsseldorf (Germanistisches Seminar), Veranstaltung: Thematisches Proseminar "Melusine", 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Hinter der Schlangenfrau Melus ine verbirgt sich eine schne und furchterregende Gestalt, welche in vielen Volkssagen ausschlielich Aspekte des Sinnlich-Betrenden trgt. Doch die Melusine aus der geheimnisvollen Welt der Meerestiefen verkrpert in der Erzhlung Thring von Ringoltinge ns weitaus mehr als nur eine Loreley, eine Verfhrerin. Ihr Wesen steht fr ein echtes, die ganze Personalitt umfassendes Liebesglck - deshalb ist [ihre] Verbindung [mit Reymund] [...] auch, was in diesem Motivkreis keineswegs die Regel, vielmehr die Ausnahme ist, die Form der Ehe."1 Melusine ist eine selbstbewusste, charakterstarke Frau, die in allen Bereichen ihres Lebens Erfolg hat. Reymunds Liebe bedeutet ihr viel, die starke Zuneigung beruht auf beiden Seiten. Und doch kann ihre Ehe den aufkommenden Strmen des Lebens nicht standhalten. Der Kern der Melusinensage enthlt ein uraltes, in vielen Kulturen anzutreffendes Motiv: es ist die Verbindung eines sterblichen Menschen mit einem berirdischen Wesen. Diese Verbindung ist in jeder Sage an ein Tabu geknpft, welches den Menschen in seiner Unvollkommenheit von den unsterblichen, allwissenden Gtterwesen deutlich abgrenzt. Wird dieses Tabu verletzt, folgt eine Trennung. In dieser Hausarbeit wollen wir in erster Linie die kultur- und vorstellungsgeschichtlichen Hintergrnde dieser Sage nher beleuchten, dabei werfen wir auch einen Blick auf die konomisch-politische Situation der Zeit. Die Frage, wodurch es zur Verschiebung des Motivkreises in der Darstellungsform der mer faye kommen konnte, weg von der sinnlich-betrenden Geliebten, hin zu einer humanen, christlichen Ehefrau, ist von zentraler Bedeutung. Gleichzeitig mchten wir auch die