Liknande böcker
Charakterstudie Zur Mannlichen Hauptfigur in Theodor Fontanes Roman Effi Briest : 'Ja, Effi; aber Innstetten ist ein 'Ekel''
Bok av Lisette Vieweger
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,3, Universität Leipzig (Theaterwissenschaft), Veranstaltung: "Effi Briest - Vieles verletzt, manches tötet", Sprache: Deutsch, Abstract: Die männliche Hauptfigur in Fontanes von 1889-1894 entstandenem Roman Effi Briest ist von Lesern und Kritikern größtenteils wenig wohlwollend bewertet worden. Wie aus Fontanes Briefen hervorgeht, wurde Innstetten von ihm jedoch nicht notwendigerweise als ausgesprochen negativ besetzte Figur konzipiert.Andererseits gibt Fontane zu, sich regelmäßig in seine Frauengestalten zu verlieben, und zwar um ihrer Menschlichkeit und Schwächen willen. Bei ihnen, wie auch bei Effi deutlich zu erkennen, obwohl auch sie nur ein Produkt der Gesellschaft ist, in der sie lebt, legt er vor allem Wert auf Natürlichkeit, während eine Figur wie Innstetten ein reines Kunstprodukt ist; seine ganze Tugend, seine Prinzipien wie auch sein gesamtes Wesen stellen ein Konstrukt dar, dem jegliche Menschlichkeit fehlt, und das schließlich am Schluß des Romans einer Rechtfertigung nicht standhält, weil der Baron das, was er für sein Glück gehalten hatte, trotzdem verliert. Zur Interpretation der Figur Innstetten gibt es verschiedene Ansätze. Zumeist wird die psychologische Erklärung für sein Verhalten in seiner Vorgeschichte gesucht, welche durch Effi noch vor seinem eigentlichen Auftritt in einer unzusammenhängenden Erzählung ihren Freundinnen gegenüber vorgestellt wird. Der sich dabei stellenden Frage, warum Innstetten um die Tochter seiner Jugendliebe Luise, die damals anstatt seiner den älteren Briest geheiratet hat, wirbt, und der Deutung seiner Persönlichkeitsentwicklung kann man sich auf unterschiedliche Weise annähern. Eine besonders außergewöhnliche und so gewagte wie neuartige Interpretation wird von Michael Masanetz vorgestellt. Den ersten Kapiteln des Romans mit der Vorgeschichte von Effis Eltern möchte ich hier besonders viel Aufmerksamkeit widmen, da dieser Teil die Erklärung für Innstettens spätere Verhaltensmotive liefert.