Der Blick Des Anderen Im Drama 'Geschlossene Gesellschaft' Von Jean-Paul Sartre

Bok av Lisette Vieweger
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theaterwissenschaft, Tanz, Note: 1,0, Universitt Leipzig (Theaterwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Jean-Paul Sartre (1905-1980) hat seine Gedanken nicht nur in zahlreichen philosophischen Abhandlungen festgehalten, sondern sich auch anderer Literaturgattungen bedient, unter anderem des Romans und des Dramas. Eines dieser Dramen ist Geschlossene Gesellschaft' (Huis clos, 1944). Die Thematik des Stckes korrespondiert mit Sartres berlegungen zum Blick, zur Freiheit und zu zwischenmenschlichen Beziehungen im allgemeinen, welche er zu einem groen Teil in seinem philosophischen Hauptwerk Das Sein und das Nichts' (L'tre et le nant, 1943) behandelt. Einige Autoren, die sich analytisch mit Sartres Theaterstcken beschftigt haben, weisen jedoch auf den Umstand hin, da viele Theaterstcke Sartres vor allem in Deutschland falsch inszeniert werden, d. h. zu ernst genommen, nmlich auf angeblich eindeutige existentialistische Botschaften hin stilisiert werden." Sartre selbst betonte, da der vielzitierte Satz Die Hlle, das sind die andern" immer falsch verstanden worden sei in dem Sinne, da man glaubte, er wolle damit sagen, da unsere Beziehungen zu andren immer vergiftet sind, da es immer teuflische Beziehungen sind. Es ist aber etwas ganz andres, was ich sagen will. Ich will sagen, wenn die Beziehungen zu andern verquer, vertrackt sind, dann kann der andre nur die Hlle sein." Dieser Zustand intensiviert sich umso mehr, je strker eine Person vom Urteil anderer abhngig ist. Auf diesem Verhltnis und seiner Darstellung in Geschlossene Gesellschaft' soll das Augenmerk der folgenden Untersuchung liegen.