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Holocaust und Mutterschaft in den Autobiografien Ruth Klugers : "Ich bin keine zartliche Mutter geworden"
Bok av Claudia Dewitz
Magisterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Frauenstudien / Gender-Forschung, Note: 2,1, Humboldt-Universitt zu Berlin (Zentrum fr transdisziplinre Geschlechterstudien), Sprache: Deutsch, Abstract: Eine Kindheit, die das Vorstellungsvermgen strapaziert.1 Mit diesen Worten
beschreibt Ruth Klger die Lebenserinnerungen, die sie in weiter leben und
Unterwegs verloren2 verarbeitet. Die erlebten Demtigungen und die Verfolgung
durch die Nationalsozialisten beschreibt sie vor dem Hintergrund ihrer familiren
Beziehungen mit besonderem Fokus auf die Beziehung zu ihrer Mutter Alma
Hirschel.
Der Holocaust3 bedeutet nicht nur eine Zsur in der europischen Geschichte,
sondern auch im Leben der berlebenden. Fr sie gibt es ein Leben vor und nach
dem Holocaust - eine Unterteilung, die hufig gebunden ist an Verlusterfahrungen:
Sie verloren ihre Freiheit, das Gefhl der Sicherheit, ihre Menschenrechte, den
sozialen Rckhalt, den Wohnort, ihre Mndigkeit, die physische und psychische
Integritt und den familiren Zusammenhalt. Denn die Vernichtungspolitik der
Nationalsozialisten zielte darauf ab, jdische Menschen zu erniedrigen,
auszugrenzen, zu entmenschlichen und schlussendlich zu ermorden. In vielen Fllen
wurden sowohl Menschen ermordet als auch gezielt ihre Spuren verwischt - so als
htten sie nie gelebt. Aus diesem Grund sind schriftliche Aufzeichnungen wie zum
Beispiel Memoiren von Holocaust-berlebenden fr das historische und kulturelle
Archiv so wichtig, denn sie tragen dazu bei, die Opfer zu individualisieren und die
gesamteuropische Dimension des Holocausts zu verdeutlichen. Zustzlich dazu
knnen sich in autobiografischen Erinnerungstexten ber den Holocaust
verschiedene Aspekte wie zum Beispiel literarische Evokation, individuelle
Erinnerung, Historiografie und kollektives Gedchtnis.