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Die Rolle der UN beim Genozid in Ruanda 1994 : Unvermeidbare Zuruckhaltung oder das Versagen der Weltorganisation?
Bok av David Kordon
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Afrika, Note: 3,0, Friedrich-Schiller-Universitt Jena (Institut fr Politikwissenschaft), Veranstaltung: PS Sub-Sahara-Afrika, Sprache: Deutsch, Abstract: Neben den Massenmorden der Nationalsozialisten an den Juden und den Massakern der Trken an den Armeniern whrend des ersten Weltkrieges gelten die Geschehnisse in Ruanda im Jahr 1994 als der dritte offiziell anerkannte Vlkermord. Binnen krzester Zeit, zwischen Anfang April und Mitte Juli 1994, wurden in dem ostafrikanischen Land schtzungsweise 800 000 Menschen vor den Augen der Weltffentlichkeit umgebracht.
Extremisten der Hutu-Bevlkerungsmehrheit ermordeten unter Mithilfe zahlreicher Zivilisten auf meist grausame Weise vorwiegend Mitglieder der Minderheit der Tutsi, aber auch moderate und oppositionelle Hutu. Gleichzeitig startete die Ruandische Patriotische Front RPF, eine vorwiegend aus Tutsi bestehende Miliz, die sich Ende der 1980er Jahre im benachbarten Uganda formiert hatte, eine Grooffensive auf das ruandische Regime.
Die Vereinten Nationen, die zur berwachung der Einhaltung eines Friedensvertrags bereits seit 1993 mit einer Blauhelmtruppe vor Ort waren, griffen aufgrund groer innerer Differenzen nicht in die Geschehnisse ein. Vor Ort stationierte Einheiten unter dem belgischen Kommandanten Romo Dallaire sowie viele Staaten der Organisation fr afrikanische Einheit OAU forderten wiederholt zu einer dringend notwendigen Beendigung der Morde durch die Vereinten Nationen auf. Doch whrend sich die Lage in Ruanda immer weiter verschlimmerte, gelang es der Staatengemeinschaft nicht, eine einheitliche Linie zu finden. Streitpunkt war vor allem die Aufstockung der Truppe und ein robustes Mandat als Handlungsgrundlage. Auerdem zog Belgien nach der Ermordung von zehn belgischen Soldaten sein komplettes Kontingent ab und schwchte damit die gesamte Mission zustzlich. Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kam