Der Kampf gegen Papst und Kirche - Marsilius von Padua und Martin Luther

Bok av Robert Fiedler
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 14. Jahrhundert gewann die Rezeption der Schriften von Aristoteles zunehmend Bedeutung, durch die eine neue, politische Philosophie immer grer werden-den Einfluss gewann. Einer der einflussreichsten Anhnger dieser aristotelischen Wissenschaft (Miethke, 2000, S. 206) war der Paduaner Marsiligio dei Mainardini, besser bekannt als Marsilius von Padua. Obwohl uns ber sein Leben nur wenig Quellen zur Verfgung stehen, hinterlie er uns eine der wichtigsten und radikalsten Schriften gegen die Herrschaftsansprche des Papstes. Quasi in Ne-bengleis, als Vorarbeit fr sein eigentliches Ansinnen, entwirft Marsilius eine detaillierte Erklrung ber das Zusammenleben der Menschen in politischen Gemeinschaften und damit eine Staatslehre, deren Kern die Verdrngung jeglichen kirchlichen Einfluss auf die Regierung und Justiz eines Staates bildet. Marsilius begrndet diese auf dem Volkswillen, der Entscheidung der Brger und bernimmt dabei nahtlos die Argumentation des Aristoteles. Sein Hauptziel ist es jedoch, das grte Hindernis fr ein friedliches Zusammenleben in seinem Staat zu benennen und zu bekmpfen - die ppstlichen An-sprche auf das Primat vor dem Kaiser. Wegen seiner Schrift wurde Marsilius sowohl als Prophet gelobt als auch als Hretiker verurteilt, vom Papst der Ketzerei beschuldigt und vom Kaiser zum fh-renden Berater ernannt. Der Verteidiger des Friedens" wurde zu einem der einflussreichsten Werke in der Geschichte der westlichen politischen Philosophie. Die Schriften des Paduaners hatten noch lange nach seinem Tod erheblichen Einfluss. In etwa zeitgleich mit der ersten Drucklegung des Defensor Pacis" in den 1520er Jahren erhebt auch der Reformator Martin Luther seine Stimme gegen den Papst und dessen weltlichen Machtanspruch. Auch Lu