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Pure Fiktion? Das Indienbild Im Brief Des Priesterk nigs Johannes
Bok av Stefan Brieger
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 1,0, Technische Universitt Dresden (Institut fr Geschichte), Veranstaltung: Pro-Seminar: Mittelalterliche Reiseberichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Fiktion oder Realitt - diese Frage stellte sich bei Priesterknig Johannes lange nicht. Whrend heute die Forschung einig ist, dass die Figur ins Reich der Legenden gehrt, diente sie im Mittelalter - und teils darber hinaus - als Quell der Inspiration und Hoffnung, als Antrieb fr Exkursionen, ja teils als Argument militrischer berlegungen. Zu verlockend war die Vorstellung, im Rcken des islamischen Feindes, am sagenumwobenen Ende der Welt, einen Verbndeten der christlichen Welt gefunden zu haben.
So fiktiv die Figur des Priesterknigs, so erfunden war sein vermeintlicher Brief an den byzantinischen Kaiser. Eine verschriftliche Machtdemonstration, gleichzeitig Dokument einer gesellschaftlichen Utopie - Historiker sehen darin ein Medium, die politischen und religisen Ansichten des unbekannten Autors zu verbreiten. Gleichwohl ist es Zeugnis ber Kenntnisse und Mythen, welche in Europa damals ber ein weit entferntes und nahezu unerreichbares Gebiet vorhanden waren - Indien, die angebliche Heimat des Priesterknigs.
Ziel dieser Arbeit ist, anhand dreier Themenfelder das Indienbild des Johannes-Briefs mit der mittelalterlichen Realitt auf dem Gebiet Indiens abzugleichen. Die Schwerpunkte liegen auf politischer Struktur, der Religion sowie der Architektur. Es geht dabei bewusst nicht um den Versuch, die Authentizitt der Priesterknig-Figur an sich zu bestimmen. Dies ist bereits mehrfach geschehen. Vielmehr soll untersucht werden, inwieweit sich die Fiktion des damaligen Indiens deckt mit historischen Tatsachen. Es wird zunchst kurz geklrt, ob das fiktive Indien des Johannes mit dem realen Indien der damaligen Zeit geographisch bereinstimmt. Zustzlich wird der Untersuchungszeitraum definiert. Dabei wird vor allem auf die Arbeiten Friedr