Auf den Spuren des Apostels Thomas in Indien : Texte, Traditionen und Perspektiven fur den Religionsunterricht in der Grundschule

Bok av Sophie Liedtke
Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Religion als Schulfach, Note: 1,0, Pdagogische Hochschule Freiburg im Breisgau (Institut fr evangelische und katholische Theologie/ Religionspdagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Schlielich erinnern wir noch daran, dass einer alten berlieferung zufolge Thomas zuerst Syrien und Persien evangelisierte, dann bis in das westliche Indien vordrang, von wo aus das Christentum schlielich auch Sdindien erreichte (Benedikt XVI. 2006, bersetzt nach Nedungatt 2006, o.S.). Whrend der Generalaudienz am 27.9.2006 sprach Papst Benedikt XVI. ber den Apostel Thomas und brachte dessen traditionsgeme Mission in Indien zum Ausdruck. Dies bewirkte einen groen Protest in den Reihen der Thomaschristen, die ihren Ursprung auf eine sdindische Mission des Apostels Thomas zurckfhren, den zunchst unglubigen Jnger, der erst durch das eigene Erleben des auferstandenen Jesus und die Berhrung seiner Wundmale glubig wurde und bekannte: Mein Herr und mein Gott" (Joh 20, 28). Er soll laut sdindischer Traditionen 52 n. Chr. in dem heutigen Bundesstaat Kerala gelandet sein und den christlichen Glauben in Sdindien verbreitet haben. Papst Benedikt XVI. hatte jedoch von einer Ausbreitung des Christentums nach Westindien gesprochen und nicht von einer sdindischen Mission des Apostels Thomas. Dies wurde dahingehend interpretiert, dass er Thomas als Apostel Sdindiens negierte. Auerdem wurde Thomas Verortung durch Benedikt XVI. in Westindien als das heutige Pakistan angenommen und Benedikt XVI. unterstellt, er wrde die von seinen Vorgngern, wie z. B. Papst Johannes Paul II., angenommene, sdindische Tradition der Thomaschristen ablehnen (vgl. ebd.). An den Protestreaktionen wird deutlich, wie sensibel dieses Thema fr die Thomaschristen ist. Zwei Monate spter wurde der Text auf der offiziellen Webseite des Vatikans dahingehend gendert, dass nicht mehr das Christentum, sondern er [Thomas] schlielich auch Sdindien errei