Des F hrers Sendung

Bok av Stefan Noack
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1,3, Freie Universitt Berlin (Friedrich Meinecke Institut), Veranstaltung: Propaganda im Nationalsozialismus , Sprache: Deutsch, Abstract: Gegen Mitternacht des 19. April 1944 klingelte in Hitlers Berghof auf dem Ober-salzberg das Telefon. Am Apparat war Joseph Goebbels, der seinem Fhrer" zum 55. Geburtstag gratulierte. Er hoffe darauf, dass Hitler noch mindestens dreiig Jahre lebe. Ginge dieser Wunsch in Erfllung", so Goebbels, wrde [Hitler] das [Deutsche] Reich zur Weltmacht erheben und es zur Herrscherin ber Europa machen." Ob der Propagandaminister an seine eigenen Worte glaubte oder nicht: Er kannte die milli-trische Lage nur allzu gut. Whrend die Rote Armee an allen Abschnitten der Ost-front auf dem Vormarsch war, hatten die Westalliierten Teile Italiens erobert und banden dort deutsche Truppen. Die Chancen den Krieg zu gewinnen und das [Deu-tsche] Reich zur Weltmacht" zu erheben, standen denkbar schlecht. Wer am Endsieg festhielt, tat dies entweder aus Perspektivlosigkeit oder aber aus Glauben an Hitler und dessen Versprechungen. Fhrer befiehl, wir folgen", oder Unsere Mauern brachen, unsere Herzen nicht", verkndeten Schilder in den Trmmern Berlins, die die Wo-chenschau in ihrem Bericht ber den 20. April 1944 zeigte. Die Feierlichkeiten zu Hitlers Ehrentag waren im Vergleich zu den Festakten und Paraden frherer Jahre schlicht. Es ist selbstverstndlich, da [sie] dem Ernst der Zeit entsprechend [...] durchgefhrt werden", hie es von Seiten der NSDAP. Doch ohne Pomp und Gloria lieen sich Hitlers Mythos und die alte Gre der Bewegung, nur schwerlich trans-portieren. Einzig die Presse war dazu noch in der Lage, denn Worte waren billig und Papier geduldig. Die Presselenkung in Deutschland lag beim Propagandaministerium unter Goebbels und seinem Konkurrenten, dem Reichspressechef Otto Dietrich. Fr das Ausland war ha