Die Ehe im antiken Umfeld des entstehenden Christentums : Die Ehe in der judischen Gesellschaft

Bok av Oliver Siegemund
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 3, Universitt des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der ltesten kulturellen berbringsel unserer Vorfahren ist die Ehe und der sich an ihrer gesellschaftlichen Ordnungsfunktion beschreibende Wandel der Familie in den unterschiedlichsten Volksgruppen. Ist die Ehe heute durch eine Hinwendung zur romantischen Partner-Beziehung und einer Auflsung der Geschlechterrollen mit all ihren Folgen, wie Scheidungen, Ehelosigkeit und anderen Formen des Zusammenlebens gekennzeichnet, so war die christliche Ehe vor der Moderne einzigste Mglichkeit gesellschaftlich anerkannten Zusammenlebens. Einzig die Treue scheint einen christlichen Wert zu verkrpern, der sich ber alle Formen des partnerschaftlichen Zusammenlebens hin, als erhaben erweisen konnte, wenn auch eine problematische Bedeutungsvernderung der Treue, von der strikten authoritren Auflage zum erstrebenswerten persnlichen Ziel, vollzogen wurde. Es ist aber weniger die vernderte Sicht der Ehe, als die Auflsung der Geschlechterrollen, die uns heute erneut veranlasst ihre historischen Dokumente hervorzuholen, um sie im Licht neuer Studien der feministischen Theologie zu beleuchten. Besonders die christliche Ehe vor der Moderne, wird aus feministischer Sicht als Joch der Frau bezeichnet, es abzulegen war mit der ausdauernden Kritik an den Kirchenvtern verbunden, deren biblische Exegese die Rolle der Frau fr lange Zeit einzementierten sollte. Da sich das christliche Eheverstndnis nicht vllig isoliert herausgebildet hat, mssen wir fragen welche Kulturen Einfluss auf die Entstehung der christlichen Ehe gehabt haben. Deshalb wird sich auch folgende Arbeit speziell mit den Charakteristika der Ehe im Judentum whrend der Zeitenwende beschftigen, aus dessen Umfeld die christliche Jerusalemer Urgemeinde entwachsen war. Dabei dient der folgende Abschnitt zunchst einmal der grundlegenden Wesensbestim