Negative Eschatologie : Überlegungen zu Politik und Ethik in Ratzingers Lehre von den letzten Dingen

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universitt Tbingen (Evangelisch-Theologische Fakultt), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer sich als Christ in unserer Zeit, als wissenschaftlich ausgebildeter Theologe zumal, mit Anfragen nach dem christlichen Verstndnis der Lehre von den letzten Dingen' konfrontiert sieht, der gert darber, wie es scheint, abseits der seelsorgerischen Praxis leicht in Verlegenheit: Zu befremdlich wirkt heute die offenkundige Anmaung des christlichen Glaubens, unserer weitgehend skularisierten Gesellschaft noch Bedenkenswertes ber das Leben nach dem Tod, ber das Ende der Welt und ber dergleichen mehr mitteilen zu wollen. Die vorliegende Arbeit unternimmt es, diesen Befund aufzugreifen und aus systematisch-theologischer Perspektive den Versuch einer Verhltnisbestimmung von christlicher Eschatologie zum Miteinander von Politik und Ethik zu leisten. Dabei werden die Ansichten von JOSEPH RATZINGER im Einzelnen rekonstruiert und zugleich einer kritischen Wrdigung unterzogen. Nur wenige Werke haben die eschatologische Debatte der vergangenen Jahrzehnte vermutlich in einem solchen Mae befruchtet und geprgt wie der umfassende Entwurf des jetzigen Oberhaupts der rmisch-katholischen Kirche. Wenngleich die Untersuchung also innerhalb der wissenschaftlichen Diskussion um die vielzitierte Eschatologie des gegenwrtigen Papstes nur einen Nebenaspekt aufgreifen mag, so lsst sich aus dem gewhlten Zugriff doch ein tieferes Verstndnis von Joseph Ratzingers theologischem Denken im Ganzen gewinnen. Dazu wird Ratzingers eigene Sichtweise auf Politik und Ethik als Ausdruck einer negativen Eschatologie' plausibilisiert, um auf diese Weise eine etwas andere Perspektive auf einen der bedeutendsten Theologen unserer Zeit freizulegen.