Das 'babylonische Exil - Gr nde F r Den Gang Der P pstlichen Kurie Nach Avignon

Bok av Florian Schomanek
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Universitt Augsburg, Veranstaltung: Hauptseminar: Die ppstliche Kurie in Avignon, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Jahren von 1309 bis 1376, also fast 70 Jahre lang, kehrte die ppstliche Kurie ihrem traditionellen Aufenthaltsort in Rom den Rcken und residierte in der kleinen, heute sdfranzsischen Stadt Avignon. Der gotische Papstpalast entstand in seiner endgltigen Gre und Pracht in den 30er und 40er Jahren des 14. Jahrhunderts unter den Pontifikaten Benedikts XII. und Clemens VI. und ist heute Sehenswrdigkeit und Kulturerbe der Stadt. In wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht war es sicherlich ein Segen fr die Kleinstadt, dass sie Anfang des 14. Jahrhunderts allmhlich in das Zentrum religisen Lebens rckte, frher wie heute war die bloe Anwesenheit des Papstes ein Garant fr den Ansturm der Massen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass zur Zeit Phillips des Schnen von Frankreich neben der religisen Komponente auch die politische eine auerordentlich wichtige Rolle fr diesen Zustrom spielte: Die Korrespondenz mit dem Papst war zu dieser Zeit umstndlich,langwierig und unzuverlssig. Nur wer stndig vor Ort war, hatte optimale Chancen, seine Interessen gegenber der Kurie zu verfolgen. Ob fr die ppstliche Kurie der Gang nach Avignon gleichermaen ein Glcksgriff war, muss an dieser Stelle bezweifelt werden. Unter seinem Pontifikat Clemens' V. fand schlielich jene Annherung an Frankreich statt, die letztlich zum avignonischen Exil" des Papsttums fhrte. Viele Geschichtswissenschaftler und Theologen machen dafr die persnliche Schwche Clemens V. verantwortlich. Diese Erklrung liegt freilich nahe: Sie ist einfach, einleuchtend und bringt auf einen sehr kleinen Nenner, was in Wirklichkeit sehr viel schwieriger zu erklren ist. Mit Sicherheit fhrte nicht allein der erahnte Wankelmut eines Papstes zu einem Zustand, der sieben Jahrzehnte